Der Luftfrachtmarkt steht in diesem Jahr vor einigen Herausforderungen. Denn die Nachfragespitzen der Pandemie-Ära sind in weite Ferne gerückt. Über die Zukunft der Branche wurde auf dem Iata World Cargo Symposium in Istanbul diskutiert.
Brendan Sullivan, Iata Global Head of Cargo, betonte, dass die Luftfracht heute eine andere sei, als zu Beginn der Pandemie.
Jedoch bedeutet dies nicht, dass die Luftfrachtbranche zu ihrem Vorkrisenstatus zurückkehrt. Die Umsätze und Erträge seien höher als vor der Pandemie und die Bedeutung von Lieferketten sei der Welt bewusster geworden.
Doch die Branche sei immer noch eng mit dem Konjunkturzyklus und globalen Ereignissen verbunden, wie dem Krieg in der Ukraine, der Unsicherheit über kritische Wirtschaftsfaktoren und Beschäftigungswachstum.
Die jüngsten Branchendaten der Iata lassen erkennen, dass die Luftfrachtnachfrage nach einem volatilen ersten Quartal im März unter das Niveau vor dem Corona-Krise gefallen ist, wie es in einem Bericht von "Flightglobal" heißt.
Bojun Wang von der Iata prognostizierte auf dem Symposium in Istanbul, dass die Luftfrachtnachfrage im Vergleich zu 2022 um vier Prozent zurückgehen wird, was das anhaltend schwierige wirtschaftliche Umfeld widerspiegelt. Der Ertrags- und Nachfragerückgang wird Druck auf die Luftfrachteinnahmen ausüben, obwohl diese voraussichtlich mehr als 50 Prozent über dem Niveau vor der Pandemie liegen werden.
Laut Wang ist der Wettbewerbsvorteil der Luftfracht gegenüber dem Seetransport nicht mehr gegeben, da die Preise im Seetransport in den letzten Monaten rapide gefallen sind. Des Weiteren hält der Druck auf die Betriebskosten der Fluggesellschaften aufgrund der hohen Kerosinpreise an.