Die British-Airways-Mutter IAG will bei der schon vereinbarten Übernahme der spanischen Air Europa laut Insidern einen Preisnachlass aushandeln. Die Neuverhandlungen sollten den Wertverfall beider Unternehmen infolge der Corona-Krise berücksichtigen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen.
IAG und die Air-Europa-Eigentümerin, der spanische Reiseveranstalter Globalia, hatten sich im November auf einen Kaufpreis von einer Milliarde Euro geeinigt. Der Deal sollte demnach in der zweiten Jahreshälfte 2020 vollzogen werden.
Derzeit nähmen beide Seiten allerdings Klauseln im Vertrag unter die Lupe, die eine mögliche Preisanpassung rechtfertigen würden. Es sei aber noch offen, ob sich Käufer und Verkäufer einigen könnten. Im Grundsatz halte IAG an dem Übernahmeplan fest. Globalia und IAG wollten sich dazu nicht äußern.
IAG-Aktie hat seit Jahresbeginn mit 60 Prozent Wertverlust
Zu IAG gehören neben British Airways bereits die Fluggesellschaften Iberia, Vueling, Aer Lingus und Level. Mit Air Europa käme die drittgrößte Airline Spaniens hinzu. Deren momentaner Wert ist nicht so einfach zu beziffern. Der Aktienkurs von IAG ist seit dem Jahreswechsel um mehr als 60 Prozent eingebrochen.
Auch die Aktien anderer Airlines haben stark an Wert verloren. Viele Unternehmen der Branche hoffen auf staatliche Finanzhilfen, ohne die sie die Krise kaum überleben dürften. Beim deutschen Ferienflieger Condor ist der erhoffte Käufer, die polnische Fluglinie Lot mit ihrem Mutterkonzern PGL, kurz vor dem Vollzug der eigentlich geplanten Übernahme an Ostermontag abgesprungen.
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