Nach vielen coronabedingten Flugausfällen rechnet man in Großbritannien auch in den kommenden Tagen noch mit etlichen weiteren gestrichenen Flügen. Ungewöhnlich viele Corona-Fälle hatten in den vergangenen Tagen zu rund 1000 Ausfällen von Flügen geführt.
Nachdem Easyjet am Montag und Dienstag jeweils rund 60 Flüge streichen musste, warnte das Unternehmen vor einem "ähnlichen Niveau an Streichungen in den nächsten Tagen", da weiterhin viele Beschäftigte krank seien.
Der britische Billigflieger hatte bereits am Wochenende mehr als 200 Flüge gestrichen, wie die BBC berichtete. Nach Angaben von Easyjet werden vor allem Flüge zu Zielen gestrichen, die mehrmals täglich angeflogen werden. Oft könnten betroffene Passagiere daher noch für denselben Tag einen neuen Flug buchen, versicherte das Unternehmen. Neben einer Umbuchung haben Kunden demnach auch die Möglichkeit, einen Gutschein oder eine Rückerstattung zu beantragen.
Auch British Airways beklagte einen hohen Krankenstand und strich allein am Dienstag fast 100 Flüge vom Londoner Flughafen Heathrow. Die Ausfälle könnten die Urlaubspläne vieler Britinnen und Briten gefährden, da die Ostersaison kurz bevorsteht.
Die Zeitung "Independent" berichtete von enorm angehobenen Ticketpreisen auf Kurzstrecken. Damit sollten Passagiere offensichtlich von Buchungen abgehalten werden, schrieb das Blatt.
In Sozialen Medien beschwerten sich Passagiere in ganz Europa über kurzfristig gestrichene Flüge und Schwierigkeiten beim Umbuchen. Probleme gab es demnach etwa in Paris oder Genf. Auch in Deutschland waren zahlreiche Flüge betroffen.
Probleme auch an Flughäfen
Corona-Infektionen sorgten zum Auftakt der englischen Osterferien auch an den Flughäfen selbst für Probleme. Weil Sicherheitsmitarbeiter ausfielen, andererseits aber wegen aufgehobener Corona-Regeln mehr Menschen unterwegs sind, bildeten sich lange Schlangen an mehreren britischen Airports.
Auch in Deutschland warnen die Flughafenbetreibern vor möglichen Problemen zur ersten großen Reisewelle nach Corona und werben um Geduld. Passagiere müssten sich während der Osterferienzeit auf längere Wartezeiten bei der Abfertigung einstellen, hieß es beispielsweise in Berlin.
In Großbritannien hatte die Zahl der Corona-Infektionsfälle zuletzt einen neuen Höchststand erreicht. Von den 67 Millionen Einwohnern seien in der vergangenen Woche 4,9 Millionen mit dem Virus infiziert gewesen, teilte das Statistikamt am Freitag mit. Auch die Zahl der Krankenhaus-Einweisungen nahm zu, vor allem bei Menschen über 45 Jahren.
Großbritannien zählt nach Ansicht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu den Ländern, die ihre Corona-Schutzmaßnahmen "zu brutal" reduziert haben. So gibt es seit etlichen Wochen keine Corona-Beschränkungen mehr. Bei den Fallzahlen gibt es eine hohe Dunkelziffer, da Testkapazitäten zurückgefahren wurden und positive Tests freiwillig gemeldet werden müssen. Seit Freitag müssen die Briten für Corona-Tests selbst zahlen. Bislang waren sie beispielsweise in Apotheken gratis.