Hong Kong Airlines plant die Bestellung von fünf bis sechs Airbus A380, die auf neuen Flügen innerhalb Chinas eingesetzt werden sollen. Die Bestellung soll in der kommenden Woche auf der Pariser Luftfahrtmesse in Le Bourget verkündet werden, berichtete der Finanzdienst Bloomberg am Montag.
Die zur HNA Group gehörende Airline konkurriert zunehmend mit Cathay Pacific Airways auf Langstrecken ab Hongkong. So sollen mit den A380 neue Verbindungen nach London und New York eröffnet werden. Im laufenden Jahr peilt Hong Kong Airlines eine Verdoppelung der Passagierzahlen auf vier Millionen an. Dabei hilft aber vor allem die starke Nachfrage nach innerchinesischen Verbindungen.
Der Airbus A380 könnte zudem Slotprobleme am Heimatflughafen Chel Lap Kok überbrücken, nachdem sich der Bau einer weiteren Start- und Landebahn verzögert. Nach Analysteneinschätzung wird der Airport schon 2020 an die Kapazitätsgrenzen stoßen. Bei einem jährlichen Passagierwachstum von 3,5 Prozent würden 2030 rund 105 Millionen Passagiere abgefertigt werden müssen.
Nach der japanischen Skymark Airlines und der südkoreanischen Asiana Airlines wäre Hong Kong Airlines bereits der dritte A380-Neukunde in diesem Jahr. Chinesischer Erstkunde ist aber China Southern Airlines, die noch im Laufe dieses Jahres den ersten A380 erwartet. Der europäische Flugzeugbauer hatte die Verkaufsbemühungen insbesondere bei kleineren asiatischen Airlines intensiviert.
Hong Kong Airlines hat bei Airbus zudem noch 30 A320, zwölf A330 und 15 A350 offen. Beim Rivalen Boeing wurden im Frühjahr 32 Boeing 787 und sechs 777-Frachtflugzeuge in Auftrag gegeben. Cathay Pacific hatte sich gegen den A380 entschieden und setzt auf der Langstrecke stattdessen auf kleinere Flugzeugmuster. Erst im März orderte die Airline 15 Airbus A330-300 und zehn Boeing 777-300ER. Im September 2010 hatte sie zudem eine Bestellung über 30 Airbus A350 XWB unterzeichnet.