Am 5. September war es so weit, die erste Discover-Airlines-Maschine landete in Frankfurt. Ein Moment, auf den der junge Ferienflieger im Lufthansa-Konzern knapp zwei Jahre warten musste.
Nachdem man aus Kostengründen zum Start der Airline im Sommer 2021 noch auf die Übergangslösung namens "Eurowings Discover" setzte, kann sich die Airline, heute 22 Flugzeuge und fast 2000 Beschäftigte groß, nun als eigenständiger Ferienflieger positionieren.
Der erste Touchdown des A320 mit dem endgültigen Namen wurde von hunderten Beschäftigten und Gästen in der Frankfurter Discover-Zentrale, der sogenannten Bay, mit freudiger Anspannung per Stream live verfolgt.
Das Feedback sei seitdem sehr positiv ausgefallen, freut sich Maximilian Meintgens, Director Product & Marketing bei Discover Airlines, im Gespräch mit airliners.de. In den vergangenen Monaten hatte er mit seinem Team intensiv am neuen Markenauftritt gearbeitet.
Beim Interview an der Maschine auf dem Vorfeld in Frankfurt ist die Begeisterung für die neue Marke auch zwei Wochen nach dem Event noch zu spüren. Die abfliegende Crew jedenfalls will ohne Selfie vor dem Flieger im neuen Gewand nicht losfliegen.
Die Hintergründe der Marke
Maximilian Meintgens, Director Product & Marketing bei Discover Airlines (links), im Gespräch mit Georg Wesch von airliners.de. © airliners.de
Dass der junge Ferienflieger einen eigenen Markenauftritt bekommen sollte, liegt aber nicht an der Mitarbeitermotivation. Vielmehr wollte der Lufthansa-Konzern einen eigenständigen Ferienflieger aufsetzen.
So war es von vornherein geplant, dass die Airline, die während Corona unter dem vorhandenen Eurowings-Branding gestartet war, später einmal einen eigenständigen Auftritt erhält, so Meintgens.
Zu Zeiten der staatlichen Rettungsmaßnahmen für den Lufthansa-Konzern habe es dann aber keine finanziellen Spielräume für ein vollumfängliches Branding-Konzept gegeben.
Dabei war die Idee für eine eigene Ferienairline im Lufthansa-Konzern bereits vor Corona geboren worden. Im Gegensatz zum touristischen Verkehr sah der Kranich im Geschäftsreisesegment schon damals nur noch geringe Wachstumschancen. Dies hat sich dann mit der Pandemie nochmals verschärft.
Bereits 2019 war das Projekt gestartet worden, zunächst noch unter dem internen Namen "Ocean". Der Projektname war dabei nie als Name für die neue Airline angedacht, erzählt Meintgens. Erste Ansätze zur jetzt neu eigeführten Marke habe es aber bereits beim Projektstart gegeben.
Ferienflieger der Lufthansa-Gruppe
Discover Airlines bezeichnet sich selbst als "Quality Leisure Airline", also Qualitäts-Ferienflieger. Der Konzern will mit dem neuen Namen und dem neuem Konzept nun das umsetzen, was mit Eurowings einst scheiterte: Ein profitables Touristik-Segment auch auf der Langstrecke aufzubauen.
Discover Airlines positioniert sich nun mit dem neuen Markenauftritt irgendwo zwischen klassischen Ferienfliegern wie Tui und Condor und einer Full-Service Airline wie der Lufthansa.
Dabei will man sich nicht nur als Beförderer zeigen, sondern als Airline, bei der Fliegen als Teil der Reise wieder Freude machen soll, getreu des Claims: "Let's discover".
Das Markenmodell der Discover Airlines. © airliners.de / Georg Wesch
Die besondere Herausforderung bei der Entwicklung der Marke war die Positionierung als eigenständiger Ferienflieger, der zugleich ganz klar Teil der Lufthansa Group ist, erklärt Meintgens.
Zwar wird Discover Airlines über die Lufthansa-Verkaufskanäle vermarktet, es handelt es sich jedoch um unterschiedliche Angebote, mit denen der Konzern Kunden ansprechen möchte.
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