Die Bildern der gesperrten Landebahn Nordwest am Flughafen Frankfurt, auf der die Lufthansa zeitweise A330 und A340 abstellte, gehören längst der Vergangenheit an. Die Lufthansa Group hat bereits frühzeitig die Rückzahlung der Staatshilfen vorbereitet und steht nun etwas solider da als die Konkurrenz. Doch im Lufthansa-Konzern gibt es noch zahlreiche Baustellen.
Das Jahr 2020 war das bisher wohl herausforderndste Jahr für Airlines weltweit. In Folge der Corona-Pandemie kam der Passagierverkehr weltweit praktisch zum Erliegen.
Am Tiefpunkt, im April 2020 verzeichnete das weltweite Passagieraufkommen einen Einbruch um 94 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. An deutschen Flughäfen lagen die Passagierzahlen in jenem Monat zwischenzeitlich sogar bei einem Minus von 99 Prozent. Ein Einbruch, der massive finanzielle Konsequenzen für die Unternehmen hatte.
Die finanzielle Folge: Allein bei der Lufthansa ergab sich aus dem operativen Geschäft im Jahr 2020 ein Verlust über 5,5 Milliarden Euro.
Die Folgen der Pandemie
Um den Lufthansa-Konzern vor der Zahlungsunfähigkeit zu bewahren, beschloss die Bundesregierung im Sommer 2020 ein Rettungspaket über neun Milliarden Euro.
Das Rettungspaket, bestehend aus stillen Beteiligungen, einem Aktienpaket und einer Konsortialfinanzierung (einem Kredit der KFW unter der Beteiligung von privaten Banken), konnte der Konzern bereits Ende 2021 wieder vollständig zurückzahlen. Ein Deal, der dem deutschen Staat einen hohen dreistelligen Millionenbetrag durch Zinsen und Gewinne beim Verkauf der Aktien bescherte.
Lufthansa-Konzernchef Carsten Spohr hatte schon frühzeitig klar gemacht, dass er die staatliche Beteiligung schnellstmöglich wieder loswerden wolle. Bereits 2020 platzierte der Lufthansa-Konzern erste Wandelanleihen und konnte so das teuer verzinste staatliche Rettungspaket rasch durch günstiger verzinstes Fremdkapital austauschen.
Flugzeuge der Lufthansa stehen während der Corona-Krise am Boden. © Lufthansa
Diese Maßnahme ermöglichte es dem Konzern, sowohl Kapitalkosten einzusparen als auch das staatliche Mitspracherecht möglichst schnell wieder loszuwerden.
Mit der Coronakrise schoss somit die Nettoverschuldung des Lufthansa-Konzerns in die Höhe und man wies eine Nettokreditverschuldung über fast zehn Milliarden Euro aus. Ein Faktor, der eine Eigenkapitalquote von zwischenzeitlich 3,5 Prozent zur Folge hatte. Zum Vergleich, 2019 lag die Quote noch bei 24 Prozent.
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