Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat in der russischen Luftfahrt große Spuren hinterlassen: Sanktionen verbieten den Export von Flugzeugen und Teilen nach Russland, verlangen die Kündigung von Leasingverträgen mit russischen Airlines und verhindern den Betrieb in westlichen Lufträumen.
Jetzt haben die Sanktionen auch eine in Deutschland registrierte Fluggesellschaft erreicht: Cargologic Germany darf nach eigenen Angaben nicht mehr im EU-Luftraum fliegen. Darüber wurde die Fracht-Airline am vergangenen Freitag vom deutschen Luftfahrtbundesamt (LBA) per Bescheid informiert.
Doch warum darf eine in Deutschland registrierte Fluggesellschaft, die mit in den USA geleasten Flugzeugen innereuropäische Expressfracht befördert, plötzlich im Zuge der Russland-Sanktionen nicht mehr abheben?
Verbindungen zur Volga-Dnepr Group
Beobachter sehen einen Zusammenhang mit der Eigentümerstruktur der Fluggesellschaft, die Ihren Sitz am Flughafen Leipzig hat: Alexej Isaikin ist Mehrheitseigner. Der russische Oligarch ist Gründer und Miteigentümer des russischen Fracht-Riesen Volga-Dnepr Group.
Zu Volga-Dnepr gehören unter anderem die Langstrecken-Frachtfluggesellschaft Air Bridge Cargo, die Mittelstrecken-Frachtairline Atran und die Sonderfracht-Spezialistin Volga-Dnepr Airlines mit ihren Antonow 124.
Auch die in Leipzig beheimatete Wartungsfirma Amtes ist Teil der Unternehmensgruppe. Isaikin führt den Frachtkonzern zusammen mit seinem langjährigen Geschäftspartner Sergey Shklyanik.
Ein "Goldener Pass" für das EU-AOC
Die Eigentümerstruktur von Cargologic Germany wirft vor diesem Hintergrund durchaus Fragen auf, denn auch ohne Russland-Sanktionen müssen Airlines mit Sitz in der EU mehrheitlich in europäischer Hand sein.
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