Green Airlines hat alle Flüge "bis auf weiteres" eingestellt. Das teilte die virtuelle Airline am Mittwoch mit. Damit zieht der Anbieter die Notbremse, nachdem er eigentlich nach Corona und einer Winterpause gerade neu starten wollte.
Zum Beginn des Sommerflugplans Ende März hatte Green Airlines ein relativ umfangreiches Streckennetz ab Weeze, Karlsruhe/Baden-Baden und Paderborn aufgesetzt. Angeboten und verkauft wurden Flüge nach Berlin, München, Usedom und Sylt.
Der Neustart war am vergangenen Wochenende dann aber nur zum Teil geglückt. Geflogen wurde lediglich auf zwei Relationen nach Sylt, und zwar mit einer Cessna des Itzehoer Airservices, der normalerweise Frachtflüge anbietet und Fallschirmspringer absetzt.
Die Buchungszahlen hätten nicht den Erwartungen entsprochen, teilte Green Airlines nun mit. Eine Aufrechterhaltung des Betriebs zum jetzigen Zeitpunkt sei "weder wirtschaftlich noch ökologisch vertretbar" gewesen. Das Unternehmen wolle sich nun neu aufstellen. Hierzu zähle unter anderem die Beantragung eines eigenen Luftverkehrsbetreiberzeugnises.
Fehlstart als Öko-Airline
Das Start-up Green Airlines wollte regionales Fliegen anbieten und dabei alle Emissionen kompensieren. Allerdings gab es schnell Glaubwürdigkeitsprobleme in Bezug auf die selbstgesteckten Umweltambitionen.
Zudem verspielte der Anbieter mit zahlreichen Flugeinstellungen und Neustarts das Vertrauen von Kunden und verprellte noch dazu ganz offensichtlich zahlreiche Airline-Partner.
Auf der Webseite gibt es bislang keinen Hinweis auf die Einstellung des Flugbetriebs, lediglich die Buchungsmaske fehlt auf der Startseite. Auch über Social Media gibt Green Airlines kein Statement für die Kunden ab. Dort mehren sich zwischenzeitlich die Beschwerden. Angeblich hat es Green Airlines nicht eilig damit, das Geld für ausgefallene Flüge zurückzuzahlen.