Bis 2015 solle das Europa-Geschäft profitabel werden. Der Konzern will seinen Gewinn bis dahin auf 1,5 Milliarden Euro hochschrauben. Spekulationen, die Europa-Sparte mache derzeit 300 Millionen Euro Verlust im Jahr, wollte Winkelmann nicht kommentieren.
Germanwings muss im Markt den Spagat zwischen Billigairline und dem Qualitätsanspruch des Mutterkonzerns schaffen und Bedenken von Vielfliegern ausräumen, die den Standard der Lufthansa gewöhnt sind. Dafür führt Germanwings zum 1. Juli ein dreistufiges Tarifsystem ein, dass unterschiedliche Bedürfnisse abdecken soll. Zum Start könne es dabei Probleme geben, sagte Winkelmann. "Wir sind wie ein Hotel mitten in der Renovierungsphase", erklärte er. "Ich weiß, das Hotel wird richtig schön. Aber ich weiß auch, dass es in der Übergangsphase mal rumpeln kann."
Um ihr defizitäres Europageschäft wieder in die Spur zu bringen, wird die Lufthansa einen Großteil ihrer Flüge auf dem Kontinent mit der Tochter Germanwings abwickeln. Die setzt auf Direktverbindungen ohne Umsteigen, kurze Standzeiten der Flugzeuge und weniger kostenlosen Service an Bord. Neben niedrigeren Personalkosten will Germanwings laut Winkelmann auch durch weniger Aufwand für IT, Vertrieb oder die Gepäckverladung sparen.