Russlands größte Fluggesellschaft Aeroflot hat wegen der Sanktionen des Westens im März ein Fünftel weniger Passagiere transportiert als im Vorjahresmonat. Die Zahl sank um 20,4 Prozent auf 2,2 Millionen, wie Aeroflot am Montag mitteilte.
Der Rückgang bei internationalen Flügen betrug 50 Prozent, bei Inlandsflügen 15 Prozent. Zu Aeroflot gehören auch die Airlines Rossija und Pobeda.
Die EU hatte Ende Februar ihren Luftraum für russische Maschinen gesperrt und Sanktionen vor allem gegen die russische Flugzeugindustrie verhängt. Die russischen Airlines reduzierten ihre internationalen Flüge drastisch - auch weil sie fürchteten, die meist von europäischen Firmen geleasten Flugzeuge könnten im Ausland konfisziert werden.
Aeroflot stellte die internationalen Flüge Anfang März zunächst ganz ein - mittlerweile fliegt die Fluggesellschaft aber wieder eine Reihe von Ländern an, darunter den Iran, Armenien und Aserbaidschan. Vielfach werden dazu Suchoi-Superjet-Regionalflugzeuge eingesetzt.
Flughafen Wnukowo lässt Personal kürzer arbeiten
Wegen des kriegsbedingten Einbruchs im russischen Luftverkehr muss auch der drittgrößte Moskauer Flughafen Wnukowo beim Personal sparen. Die Angestellten sollten verkürzt arbeiten, dafür werde das Gehalt auf zwei Drittel heruntergesetzt, berichteten russische Medien am Montag unter Berufung auf das Management des Flughafens.
Im März hatte der Flughafen im Südwesten der russischen Hauptstadt den Angaben nach 990.000 Passagiere abgefertigt, etwa 19 Prozent weniger als im März 2021. Der internationale Airport Wnukowo selbst beschäftige 3500 Menschen, insgesamt gebe es am Standort 6000 Jobs.
Mit der verkürzten Arbeitszeit sollten Kündigungen vermieden werden, hieß es. Allerdings sind nach Medienberichten 30 Prozent der Belegschaft über eine mögliche Kündigung informiert worden.
An den größten Moskauer Airports Scheremetjewo und Domodedowo und an anderen russischen Flughäfen ist die Entwicklung ähnlich.
Auch Flüge innerhalb Russlands sind stark zurückgegangen. Mehrere Flughäfen im Süden des Landes sind wegen des offiziell als "Militäroperation" bezeichneten Kriegs gegen die Ukraine noch immer geschlossen.