Anlässlich des Jahreswechsels hat airliners.de an die deutschen Flughafen- und Airline-Chefs ein paar Fragen geschickt. Die Antworten veröffentlichen wir in den nächsten Tagen unter der Rubrik "Fünf Fragen an...". Alle Interviews dieser Reihe finden Sie auf unserer Themenseite.
Was war Ihr persönliches Highlight 2015 aus beruflicher Sicht und warum?
Ralf Teckentrup: Für mich waren vor allem die zahlreichen Auszeichnungen, die Condor 2015 erhalten hat, ein Highlight. Gerade in einer serviceorientierten Branche wie der Luftfahrt machen die Mitarbeiter den Unterschied aus und ich freue mich, dass die harte Arbeit, die sie das ganz Jahr über leisten, auf diesem Weg honoriert wird.
Weitere Highlights waren für uns die Einführung von Airshoppen, also unserem Angebot, vor Abflug online einzukaufen und die Produkte dann während des Flugs in Empfang zu nehmen sowie die Aufnahme von zwei neuen Langstreckenzielen – Portland und Providence in den USA – in unseren Flugplan. All diese Maßnahmen dienen dazu, uns noch besser vom Wettbewerb zu differenzieren und unsere Position als beliebtester deutscher Ferienflieger zu stärken.
Auf welches Ereignis hätten Sie in diesem Jahr gerne verzichtet und warum?
Teckentrup: Das sind zahlreiche Ereignisse, wie die Anschläge in Tunesien, der tragische Absturz von Germanwings und letztlich der Absturz der Maschine der russischen Gesellschaft Kogalymawia.
Welche persönliche Bilanz ziehen Sie in diesem Jahr insgesamt für Ihre Airline?
Teckentrup: Wir sind sehr zufrieden mit der Entwicklung des Langstreckengeschäfts und davon überzeugt, mit einem absolut konkurrenzfähigen Produkt am Markt zu sein. Auch das sehr gute Kundenfeedback bestätigt uns in diesem Eindruck.
Die Fluggesellschaft Condor
Condor befördert jährlich über sieben Millionen Passagiere zu rund 75 Destinationen in Europa, Asien, Afrika und Amerika. Die Flotte besteht aus knapp 50 Maschinen. Die Airline gehört zur Thomas Cook AG. Ralf Teckentrup ist Vorstandsmitglied der Thomas Cook AG und hat den Vorsitz der Condor Geschäftsführung inne.

Boeing 767-300 in den Farben der Condor. Foto: © Condor,
Welche Herausforderungen sehen Sie für das Jahr 2016? Und wie wollen Sie diese angehen?
Teckentrup: Eine der größten Herausforderungen 2016 für die europäischen Airlines sind Überkapazitäten auf dem Luftverkehrsmarkt. Wir sind aber zuversichtlich, mit unserem Produktangebot sehr gut aufgestellt zu sein und zusätzlich im Verbund der vier Thomas Cook Group Airlines die notwendigen Synergien zu erreichen. Diesen Weg, den wir 2015 zum Beispiel mit dem Abschluss eines gemeinsamen Cateringvertrages für alle vier Airlines begangen haben, werden wir im kommenden Jahr fortsetzen.
Was würden Sie sich für die deutsche Luftfahrtbranche wünschen?
Teckentrup: Generell ist es aufgrund der internationalen Wettbewerbssituation, in der die deutschen Airlines stehen, wichtig, der Luftverkehrsbranche in Deutschland und Europa keine zusätzlichen Belastungen aufzuerlegen und nationale beziehungsweise europäische Alleingänge zu vermeiden. Im Speziellen sind für uns die Abschaffung der Luftverkehrsteuer sowie wettbewerbsfähige Betriebszeiten der Großflughäfen die dringlichsten Themen.