Das neue Terminal macht dem Flughafen Friedrichhafen weiter schwer zu schaffen. Eine außerplanmäßige Abschreibung von 2,8 Millionen Euro trübt die Bilanz des Jahres 2012, die ingesamt einen Fehlbetrag von gut 4,6 Millionen Euro ausweist.
Rein rechnerisch hat sich somit der Defizit im Vergleich zum Jahr 2011 - damals lag es bei zirka 2,7 Millionen Euro - verdoppelt. Doch ohne den durch das 2010 eröffnete Terminal bedingten Sondereffekt hätte der Bodensee-Airport rund 800.000 Euro besser abgeschnitten, erläuterte Geschäftsführer Gerold Tumulka gegenüber airliners.de.
Das neue Terminal hat eine Kapazität von rund 1,2 Millionen Passagieren. Allerdings nutzten im vergangenen Jahr nur etwa 545.000 Passagiere den Flughafen Friedrichshafen. Das waren 4,7 Prozent weniger als 2011.
Airport setzt auf veränderte Strategie
Um die Auslastung zu erhöhen, setze der Flughafen seit dem zweiten Halbjahr 2012 auf eine veränderte Strategie, sagte Tumulka. Potenzielle Fluggäste werden unter anderem in Vorarlberg gesehen, das über keinen Verkehrsflughafen verfügt. Friedrichshafen stelle für das österreichische Bundesland eine Alternative zu München oder Innsbruck dar. Weitere Wachstumschancen sieht Tumulka im Winterverkehr. Über Friedrichshafen können entsprechende Ziele in Österreich oder der Schweiz bequem erreicht werden.
Und auch für Fluggesellschaften können die offenen Kapazitäten interessant sein, so Tumulka. Dass sich beispielsweise die Turkish Airlines für Friedrichshafen entschieden habe, sei "schon ein deutliches Signal gewesen".