Die Luftfracht-Abfertigungstochter des Frankfurter Flughafenbetreibers Fraport will als Handling-Anbieter weltweit tätig werden. Zu diesem Ziel wird das Zusammengehen mit einem kapitalstarken Partner angestrebt, der bereits an anderen Großflughäfen als Luftfracht-Dienstleister aktiv ist. Laut Branchengeflüster soll es sich hierbei um die zur Emirates-Group gehörende und stark wachsende Firma Dnata handeln. Der in Dubai ansässige Handling-Agent betreibt derzeit an 75 Airports in 38 Ländern eigene Stationen. In Frankfurt ist das Unternehmen bislang noch nicht vertreten.
Auf Anfrage äußerte sich Flughafensprecher Christopher Holschier nicht zu Namensspekulationen. „Ich kann bestätigen, dass wir in Sachen Beteiligung an unserer Tochter Fraport Cargo Service derzeit in Gesprächen sind. Den Namen des oder der Interessenten kommunizieren wir aufgrund der Vertraulichkeit dieses Vorgangs nicht“, sagte er. Gleichzeitig ließ er die Höhe des Anteils offen, den ein künftiger Investor am Frachtservice erwerben könne. „Auf jeden Fall wird die Fraport AG Mehrheitsgesellschafter bleiben“, betonte Holschier. Dies wird von namhaften Branchenvertretern als indirekter Hinweis interpretiert, dass der Flughafenbetreiber bereit ist, bis zu 49 Prozent an der Tochter Fraport Cargo Services (FCS) zu veräußern.
Liquiditätsengpässe des Frankfurter Bodendienstleisters schloss Holschier als Auslöser für die angestrebte Liaison mit einem finanzstarken Partner kategorisch aus. Alleiniger Grund der angestrebten Kräftebündelung seien Expansionsbestrebungen der Handling-Tochter FCS auf anderen Märkten, sagte er. Weiter führte der Sprecher aus, dass mit dem Einstieg eines künftigen Anteilseigners und der möglichen Bildung eines Joint Ventures keine Namensänderung der Fraport Cargo Services beabsichtigt sei. Die Marke sei international sehr bekannt und habe Strahlkraft.
Nach der Zukunft des auf dem Flughafen Frankfurt-Hahn ansässigen Handling-Ablegers FCS Fraport Cargo Services GmbH gefragt, betonte Holschier, dass dieser ebenfalls Teil des angestrebten Deals sei. „Die Beteiligung (eines Fremdinvestors an FCS) bezieht sich auf das komplette Unternehmen inklusive aller Aktivitäten“. Der Bodendienstleister ist auf Rhein-Main nach Umschlag und Anzahl der Kunden-Airlines die Nummer Eins. Derzeit lassen 34 Fluggesellschaften ihre Luftfracht durch FCS abfertigen. Im abgelaufenen Jahr setzte das Unternehmen 61,2 Millionen Euro um und erwirtschaftete einen Gewinn in Höhe von 3,96 Millionen Euro.