Der Flugplatz Drewitz in Südbrandenburg hat Insolvenz angemeldet. Das Cottbuser Amtsgericht ordnete zunächst vorläufig das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung an, wie ein Sprecher mitteilte. Er bestätigte damit einen Bericht der "Lausitzer Rundschau". Die Hintergründe zu dem Insolvenzantrag blieben zunächst unklar. Weder die Flughafen Süd-Brandenburg-Cottbus GmbH als Betreiberin noch die international agierende Investorengruppe Flacks Group als Gesellschafter waren für eine Stellungnahme erreichbar.
Dem vorläufig vom Gericht eingesetzten Sachwalter Udo Feser zufolge wird derzeit ein Gutachten zur Kostendeckung und Eigenverwaltung erstellt. Anhand dessen werde dann endgültig über das Verfahren entschieden. Der Berliner Rechtsanwalt geht davon aus, dass das Insolvenzverfahren im Herbst eröffnet wird. Ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung kommt dann zum Tragen, wenn es Zukunftsaussichten für ein Unternehmen gibt.
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Das 348 Hektar große Flugplatzgelände bei Cottbus ist für Hobby- und Geschäftsflüge vorgesehen. Im vergangenen Jahr hatte das Innenministerium den Verkauf genehmigt. Davor hatte es immer wieder vergebliche Versuche gegeben, einen Käufer zu finden. Die beteiligten Gesellschafter waren vor dem Verkauf der Landkreis Spree-Neiße als Hauptanteilseigner sowie die Stadt Guben, das Amt Peitz, die Gemeinde Jänschwalde und die Gemeinde Schenkendöbern. Derzeit ist es die Flacks Group.
Diese hatte beim Kauf angekündigt, neben der jetzigen Nutzung ein großes Wartungscenter für Passagier- und Cargomaschinen zu bauen; 200 neue Arbeitsplätze waren geplant. Wie es um diese Pläne steht, ist ungewiss.