100 Millionen Euro Schadenersatz soll Spanien Fluggästen zahlen, die wegen des Fluglotsenstreiks im vergangenen Dezember ihre Reise nicht antreten konnten. Die in Spanien angesehene Anwaltskanzlei Cremades & Calvo Sotelo teilte am Mittwoch in Madrid vor Journalisten mit, dass sie die Schadenersatzforderungen von rund 5000 Passagieren über die Hälfte der Summe beim Verkehrsministerium und beim staatlichen Flughafenbetreiber AENA eingereicht habe.
Falls diese nicht innerhalb der rechtlichen Frist von sechs Monaten reagieren würden, werde die Kanzlei beim zentralen Verwaltungsgericht in Madrid Klage einreichen. Nach dem Sommer folge eine zweite Schadenersatzforderung im Namen von weiteren 5000 Passagieren, kündigten die Anwälte zudem an.
Die Fluglotsen hatten Anfang Dezember 2010 mit einem wilden Streik den Luftverkehr in ganz Spanien für rund 20 Stunden lahmgelegt und auch den Flugbetrieb in anderen Teilen Europas beeinträchtigt. Um den Protest zu beenden, hatte die Regierung erstmals in der jüngeren Geschichte des Landes den Alarmzustand verhängt und die Fluglotsen dem Militär unterstellt.