Die Lufthansa Technik hat am Mittwoch den ersten von zwei neuen Langstrecken-Regierungsjets an die Flugbereitschaft des Bundesministeriums der Verteidigung (BMVg) übergeben. Offiziell soll die Maschine erst nach weiteren Tests der militärischen Kommunikationsanlagen in rund einem Monat übernommen werden.
Der Airbus A340 in VIP-Konfiguration ist dann mit einer Reichweite von 13.500 Kilometern das neue Flaggschiff der Flugbereitschaft. Das neue Flugzeug «setzt neue Maßstäbe für den Reisekomfort auch großer Delegationen auf Langstreckenflügen», sagte der Vorstandsvorsitzende der Lufthansa Technik, August Wilhelm Henningsen. Der vierstrahlige Jet wurde auf den Namen «Konrad Adenauer» getauft.
Neben einem Konferenzbereich und einem Privatbereich gibt es nach Angaben von Lufthansa Technik einen Delegationsbereich mit 116 Sitzen. Genaue Details werden aber nicht genannt. Über das Kabineninnere - im speziellen über die Kanzlerdusche - macht sich daher auch airliners.de-Kolumnist Andreas Spaeth seine Gedanken.
Insgesamt bietet der Jet, der sich auch in eine fliegende Intensivstation umbauen lässt, Platz für bis zu 143 Passagiere. Zur besonderen militärischen Zusatzausstattung zählen nach Angaben der Luftwaffe unter anderem gesicherte Kommunikationseinrichtungen via Satellit. Später soll ein Selbstschutzsystem zur Abwehr von Lenkflugkörpern folgen.
Seit Ende vergangenen Jahres wird das Flugzeug bereits getestet. Eine zweite Maschine des gleichen Typs soll im Juni ausgeliefert werden. Bei den Maschinen handelt es sich um gebrauchte und grundüberholte Flugzeuge aus dem Bestand der Lufthansa. Für einen D-Check vor der Umrüstung waren 40.000 Arbeitsstunden - für Planung und Umsetzung der Kabine rund 270.000 Arbeitsstunden notwendig. Die Gesamtkosten für beide Flugzeuge samt MRO-Paket belaufen sich auf 430 Millionen Euro.
Die beiden Flieger sollen vorwiegend im politisch-parlamentarischen Betrieb eingesetzt werden. Die Langstreckenflugzeuge sind Teil der Flottenmodernisierung, die mit der Übergabe des Mittelstreckenflugzeugs Airbus A319 im März vergangenen Jahres begann. Bisher nutzten die Bundeskanzlerin und ihre Kabinettsmitglieder Airbus-A310-Modelle sowie Challenger des kanadischen Herstellers Bombardier.