Der Lufthansa-Billigflieger wird sich, entgegen anderslautenden Nachrichten, nicht aus dem Langstrecken-Markt zurückziehen. Es gehe lediglich um einen Wechsel der kommerziellen Steuerung und damit "nicht um einen Abbau der Langstrecke", bekräftigte eine Eurowings-Sprecherin auf Anfrage von airliners.de. Eurowings werde als "Marke" weiter Interkontinentalverbindungen anbieten.
Die kommerzielle Verantwortung der Langstrecke liegt damit künftig bei Konzernmutter Lufthansa. Damit steuert der Kranich die kommerzielle Ausrichtung und betreut auch das Netzwerkmanagement seiner Billigtochter. Operativ werden die Eurowings-Flüge, wie jetzt auch, von Sun Express und Brussels Airlines durchgeführt. Damit könne sich der Billigflieger auf sein "Brot- und Butter-Geschäft "konzentrieren: die Kurz- und Mittelstrecken.
Veränderung für den Kunden "nicht sichtbar"
Lufthansa wird die Verantwortung der Eurowings-Langstrecke in Frankfurt und München bereits zum Winterflugplan 2019/20 übernehmen, so die Sprecherin weiter. Sie bestätigte darüber hinaus, dass Düsseldorf als Langstreckenbasis bestehen bleibe. Der Zeitplan für die Düsseldorf-Strecken werde in den nächsten Wochen und Monaten erarbeitet. Somit geschehe die Veränderung "hinter den Kulissen" und sei für den Kunden nicht sichtbar.
Zumindest im kommenden Winterflugplan werden die Langstrecken ab Düsseldorf weiter mit Eurowings-Flugnummer unterwegs sein. Ab Frankfurt und München haben Linienverbindungen eine Eurowings Flugnummer mit Lufthansa-Codeshare. Charterflüge werden nur mit einer Lufthansa-Flugnummer unterwegs sein, heißt es auf Nachfrage von Eurowings.
Ganz neu ist die Ankündigung allerdings nicht. Bereits Anfang März sagte Lufthansa-Vertriebschefin Heike Birlenbach im Gespräch mit airliners.de, dass das Revenue Management für die Langstrecken der Eurowings an den Hub-Flughäfen Frankfurt und München komplett zur Lufthansa wechseln werde.
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Der Aufbau von Eurowings-Langstrecken an den Lufthansa-Hubs Frankfurt und München stelle ein komplett neues Angebot dar, so Birlenbach damals: "Insgesamt sehen wir im touristischen Langstreckensegment den Bedarf für eine komplette zweite Produktlinie." Lufthansa sieht in der touristischen Langstrecke großes Wachstumspotenzial.