Flugreisende in Deutschland müssen sich am 29. Januar auf Behinderungen und Flugausfälle einstellen. Die Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) hat für diesen Tag zu einem einstündigen Solidaritätsstreik aufgerufen. Damit will sie nach Angaben von GdF-Chef Matthias Maas die europäische Fluggewerkschaft unterstützen. Diese hat EU-weit zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen, um gegen drohende Einsparungen zu protestieren.
Während des Streiks darf kein ziviles Flugzeug den deutschen Luftraum überqueren. Wie viele Verbindungen davon betroffen sind, war zunächst unklar. «Die Stunde in Deutschland wird sich nicht sonderlich auswirken», sagte Maas am Samstag in Frankfurt.
Deutliche Auswirkungen werden nach seiner Einschätzung aber die Streiks der europäischen Lotsen-Kollegen haben. In Deutschland hat die GdF rund 2000 Fluglotsen zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen.
An dem Protest wollen sich laut «Spiegel» auch Angestellte der Deutschen Flugsicherung (DFS) beteiligen. Dies werde voraussichtlich für massive Verspätungen sorgen, weil Deutschland den am stärksten frequentierten Luftraum der Welt habe.
Seit Monaten protestieren die Lotsen gegen EU-Pläne zur Liberalisierung des europäischen Luftraums mit bislang noch 28 nationalen Flugsicherungen. Die Anbieter sollen die Gebühren senken und mehr Verkehr abwickeln. Die Gewerkschaften sehen hingegen Sicherheits- und Kapazitätsprobleme, die teils schon auf falschen Berechnungsgrundlagen fußten.
Sie befürchten, dass knapp 10.000 Arbeitsplätze verloren gehen könnten. Von der Umsetzung der Pläne wären alle Flugsicherungsbeschäftigten betroffen. Dies könnte durch Arbeitsplatzverlust oder -verlagerung beziehungsweise durch Verschlechterung der Arbeitsbedingungen oder Versorgungsleistungen der Fall sein.
Ein zunächst für Mitte Oktober 2013 angesetzter europaweiter Streik wurde aber vorerst abgesagt. Grund für die Wende waren damals neue Gesprächsangebote seitens der EU-Kommission und der Flugsicherungen.