Emirates baut ihr Angebot in München aus. Die arabische Airline wird ab dem 1. Februar eine dritte Rotation zwischen Dubai und Deutschlands zweitgrößtem Flughafen einrichten. Das geht aus Flugplandaten hervor. Demnach werden zu der bereits durchgeführten Mittags- und Abendrotation auch morgens Flüge durchgeführt. Zum Einsatz kommt täglich eine Boeing 777. Beide anderen Rotationen werden weiter mit einer A380 geflogen.
Emirates verbindet derzeit Dubai mit den deutschen Flughäfen Frankfurt, München, Düsseldorf und Hamburg. Bis auf Hamburg werden alle Airports auch mit der A380 angeflogen. Für die Airline aus den Vereinigten Arabischen Emiraten ist ein Kapazitätswachstum an den genannten vier Flughäfen die einzige Möglichkeit, Marktanteile in Deutschland auszubauen.
Luftverkehrsabkommen wird derzeit neu verhandelt
Denn das bilaterale Luftverkehrsabkommen zwischen Deutschland und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) verbietet das Anfliegen weiterer Flughäfen. Das Abkommen regelt die Verkehrsrechte der Airlines beider Staaten, wird derzeit jedoch neu verhandelt. Auch ein multinationales Abkommen zwischen der Europäischen Union und den VAE ist denkbar, vergleichbar mit dem zwischen der EU und den USA. Mit Katar gibt es ein separates Abkommen, welches nicht auf Flughäfen, sondern auf wöchentliche Frequenzen beschränkt ist.
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Im März hatte die deutsche Bundesregierung zusätzliche Landerechte für Golf-Airlines an den Airports in Berlin und Stuttgart abgelehnt. Zunächst müsse ein fairer Wettbewerb mit gleichen Startbedingungen gewährleistet werden, hieß es damals zur Begründung.
Die arabischen Airlines erhöhen schon länger in Europa und Deutschland den Konkurrenzdruck. So forderten zum Beispiel Lufthansa und Air France-KLM, die Aktivitäten der Golf-Carrier in Europa einzuschränken. Außerdem sollten die staatlichen Hilfen, die Qatar Airways, Etihad und Emirates bekommen, nach den Wünschen der europäischen Konkurrenz limitiert werden.
Air Berlin zum Beispiel profitiert jedoch von der starken Expansion der Golf-Carrier: Etihad Airways ist zu rund einem Drittel an der deutschen Airline beteiligt und versorgt die finanziell angeschlagene Fluggesellschaft mit Geld. Für den kommenden Winterflugplan der Air Berlin ist die Neuverhandlung des Luftverkehrsabkommens von besonderer Bedeutung: Strittig ist vor allem die Möglichkeit von Codesharing-Flügen zwischen Etihad und Air Berlin.
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