Politik trifft auf Sarkasmus. In seiner Serie DWDWDW ("Das War Die Woche Die War") gewährt Andrew Charlton wöchentlich einen etwas anderen (Rück-)Blick auf die politische Luftfahrt.
DWDWDW
4. bis 10. September 2023
Die erste volle Woche zurück an der Arbeitsfront kann hart sein. Wer freut sich da nicht über ein bisschen Slapstick, um die Last zu erleichtern?
Und wer könnte das besser als der beste Selbstdarsteller auf den Brettern, die die Welt bedeuten, der CEO von Ryanair, Michael O'Leary?
Sie haben wahrscheinlich gesehen, wie ihm eine Torte ins Gesicht geschlagen wurde, als er dabei war, einen Ein-Mann-Protest gegen die Streiks der Flugbegleiter zu inszenieren, die seine Passagiere und natürlich auch seine Fluggesellschaft stören.
Der Vorwand für diesen Protest war, dass die Petition, die Ryanair Anfang des Jahres gestartet hat, inzwischen 1,5 Millionen Unterschriften hat. Das ist eine beeindruckende Zahl. Die Schwelle, um die Kommission zum Handeln zu zwingen, liegt bei einer Million Unterschriften, und die erste Million wurde der Kommission bereits übergeben, aber das Erreichen von 1,5 Millionen ist auch ein Grund zum Feiern, vielleicht mit einer Torte.
Jedenfalls stand O'Leary da, eine Pappfigur der Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen neben sich, um etwas zu verdeutlichen, als so etwas wie Demonstraten auf ihn zukamen und ihm eine Torte ins Gesicht schlugen.
Ich denke, hier sind Zweifel angebracht. Es war ein Ein-Mann-Protest. Das Ryanair-Büro hatte zwar die Presse und die Mitarbeiter der Kommission benachrichtigt, aber es war keine öffentliche Veranstaltung im üblichen Sinne.
Wie kamen also die Kuchenbäcker mit Kuchen in der Hand dorthin? Irgendwo muss es einen Bäcker geben, der diese Sahnetorten extra hergestellt hat. Sie sind ja schon etwas Besonderes.
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