Im Vergleich zu Vor-Coronazeiten wird rund ein Drittel der Geschäftsreisen dauerhaft wegfallen. Das geht aus der Geschäftsreiseanalyse des Verbandes Deutsches Reisemanagement (VDR) hervor.
Betroffen ist hiervon auch die deutsche Luftverkehrsbranche, die massiv unter dem Einbruch gelitten hat. Vor allem der Flugverkehr mit den wichtigen Zielländern für Geschäftsreisende USA (minus 80 Prozent) und China (minus 88 Prozent) brach ein.
Der Mehrwert einer Geschäftsreise werde in Zukunft von den Unternehmen noch stärker geprüft, so der VDR. Hierbei würde eine Abwägung zwischen Unternehmensinteressen, Erwartungen von Kunden und Mitarbeitern die Entscheidung beeinflussen, wann eine Geschäftsreise nötig sei und wann nicht.
80 Prozent der größeren, 72 Prozent der kleineren Unternehmen und 81 Prozent der Interviewten aus dem öffentlichen Sektor erwarten laut VDR eine dauerhafte Reduktion der Geschäftsreisetätigkeit. Wie hoch diese Reduktion ausfalle bleibe abzuwarten, sie liege nach Schätzungen bei rund 30 Prozent. Die jetzt vorgestellte VDR-Geschäftsreiseanalyse spiegelt das Reiseverhalten deutscher Unternehmen und Organisationen des öffentlichen Sektors im Jahr 2020 wider.
Historisches Tief
Die Pandemie hatte die Geschäftsreisen im Jahr 2020 auf ein historisches Tief sinken lassen. Die Ausgaben reduzierten sich im Vergleich zu 2019 um 81,7 Prozent und erreichten mit 10,1 Milliarden Euro den niedrigsten Stand seit Beginn der Datenerhebung vor 19 Jahren, heißt es in der VDR-Analyse.
Nach Angaben des VDR gab es im vergangenen Jahr 32,7 Millionen Geschäftsreisen (- 83,3 Prozent) und 3,3 Millionen Geschäftsreisende (- 74,9 Prozent). Besonders betroffen waren deutsche Dienstleister, da das Gros der Geschäftsreisen schon immer im Inland stattgefunden hat; im Jahr 2020 waren es 83 % (27,3 Millionen).