Mit der offiziellen Einweihung des neuen Forschungszentrums CFK-Nord für Faserverbundbauteile durch den niedersächsischen Ministerpräsidenten David McAllister hat das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Stade zugleich sein Zentrum für Leichtbauproduktionstechnologie (ZLP) in Betrieb genommen.
Im ZLP werden die DLR-Institute für "Faserverbundleichtbau und Adaptronik" und "Bauweisen und Konstruktionsforschung" zusammenarbeiten. Das neue Gebäude umfasst eine Fläche von rund 18.000 Quatdratmetern, wovon dem DLR rund 8.500 Quadratmeter zur Verfügung stehen werden.
Das DLR-ZLP im CFK-Nord dient zur strukturellen Stärkung Niedersachsens, indem es auch als Forschungspartner für die ehemaligen in die Premium Aerotec GmbH ausgelagerten Werke Varel und Nordenham offen steht.
Das gesamte DLR-ZLP besteht aus zwei Schwesterstandorten in Stade und Augsburg, die ergänzend zueinander die Forschung auf dem Gebiet der CFK-Produktionstechnologie vorantreiben. Die Gesamtleitung des ZLP liegt beim Braunschweiger DLR-Institut für Faserverbundleichtbau und Adaptronik. In Bayern wird der Betrieb im Laufe des Jahres 2012 aufgenommen werden.
CFK - fester als Stahl, leichter als Aluminium
Karbonfaserverstärkter Kunststoff (CFK), einer der modernsten Werkstoffe der Gegenwart, ist fester als Stahl und leichter als Aluminium - ein ideales Material für den Flugzeugbau. Leichte Flugzeuge sparen Treibstoff und damit Kosten, außerdem stoßen sie weniger Schadstoffe aus.
Allerdings: Das Hochleistungsmaterial CFK ist derzeit noch vergleichsweise teuer und seine Produktion aufwändig. Wer die Leichtbauweise mit CFK beherrscht, hat im Wachstumssektor Luftfahrt einen klaren Wettbewerbsvorteil. Aktuelle Prognosen gehen von mehr als 25.000 neuen Flugzeugen in den nächsten 20 Jahren aus. Allein für den Flugzeughersteller Airbus bedeutet das einen jährlichen Bedarf in der CFK-Bearbeitung von mehr als einer Milliarde Euro.