Die CSU macht weiter Druck für eine ICE-Anbindung des Münchner Flughafens. Nach Bayerns Verkehrsminister Hans Reichhart hat sich auch Unions-Bundestagsfraktionsvize Ulrich Lange dafür ausgesprochen.
Der CSU-Politiker sagte am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur in Berlin: "Wirksamer Klimaschutz funktioniert ohne deutliche Investitionssteigerungen in die Schiene nicht. Wenn die Mittel für den Neu- und Ausbau der Schieneninfrastruktur auf drei Milliarden Euro jährlich hochgefahren werden, kann auch der Münchner Flughafen eine ICE-Anbindung erhalten." Dann könne zum Beispiel auf den Kurzstreckenflug Nürnberg-München verzichtet werden.
Zuvor hatte sich Reichhart für einen ICE-Halt am Münchner Airport stark gemacht. "Wir reden gerade alle davon, dass wir möglichst auf Inlandsflüge verzichten wollen. Wenn wir das gewährleisten wollen, dann brauchen wir auch einen Fernverkehrshalt", hatte er im Bayerischen Rundfunk gesagt. Vorbild ist demnach der Flughafen in Frankfurt am Main, wo die Schnellzüge im Tiefbahnhof direkt an die Terminals angebunden sind.
Flughafen liegt unerschlossen im Abseits
Zum Flughafen in München führen allerdings noch keine Gleise für den ICE. Die Bahn sieht eine Anbindung des Münchner Flughafens entsprechend skeptisch, denn der Flughafen-ICE München wäre auf den heutigen Strecken so langsam wie eine S-Bahn.
"Außerdem liegt der Flughafen geografisch abseits des europäischen Fernverkehrsnetzes. Das unterscheidet ihn von den Airports Frankfurt/Main, Köln/Bonn oder Düsseldorf", sagte ein Bahn-Sprecher der "Abendzeitung".
Die CSU-Landesgruppe im Bundestag hatte in einem Klima-Papier gefordert, die Bundesmittel für den Schienenverkehr auf drei Milliarden Euro pro Jahr zu erhöhen und damit das Schienennetz massiv auszubauen. Dies wäre fast eine Verdopplung der derzeitigen Mittel für den Neu- und Ausbau von Strecken - im Haushalt 2019 sind dafür rund 1,6 Milliarden vorgesehen. Dazu kommen Milliardenmittel für den Erhalt des Schienennetzes.
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