Für die luxemburgische Frachtfluggesellschaft Cargolux ist das abgelaufene Jahr überwiegend erfreulich verlaufen. Man habe sich in einem für die Branche schwierigen Jahr erfolgreich behauptet, teilte die Airline jetzt mit. Niedrige Treibstoffkosten und Maßnahmen zur Kostensenkung hätten einen Nettogewinn nach Steuern von rund 49 Millionen US-Dollar ermöglicht (umgerechnet rund 43,9 Millionen Euro).
Netto-Gewinn | |
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2011 | -18 |
2012 | -35 |
2013 | 8.4 |
2014 | 3 |
2015 | 49 |
Quellen: Cargolux, ch-aviation
Nach langer Durststrecke hat Cargolux damit erstmals wieder einen größeren Gewinn eingeflogen. Der Umsatz ging dagegen um 11,5 Prozent auf 1,856 Milliarden Dollar zurück. Den finalen Jahresabschluss legt die Airline im April vor.
Zweitgrößte Cargo-Airline in Deutschland
"Anders als die direkten Mitbewerber in Europa wachsen wir", sagte Cargolux-CEO Dirk Reich jetzt zu airliners.de: Cargolux könne erfolgreich die Lücken füllen, wo Air France/KLM oder Lufthansa Cargo Kapazitäten zurückfahren.
Insgesamt habe Cargolux im abgelaufenen Jahr 164.000 Tonnen Fracht von und nach Deutschland gebracht. Das mache Deutschland zum wichtigsten Markt für Cargolux in Europa, weiß der ehemalige Lufthanseat Reich zu berichten: Rund zehn Prozent der Gesamtexporte generiere die Airline damit in der Bundesrepublik, Tendenz steigend.
Bereits heute ist Cargolux in Deutschland nach Lufthansa Cargo die zweitgrößte Frachtairline. Dabei bedient die Fluggesellschaft die Bundesrepublik eigentlich gar nicht im Liniendienst. Lediglich eine wöchentliche Verbindung zwischen München und Atlanta steht im regelmäßigen Flugplan. Den Rest transportiert Cargolux mit dem Lastwagen von und nach Luxemburg.
Fokus liegt auf China
Die wichtigste Destination für Luftfracht der deutschen Kunden ist dabei nach Reichs Aussagen China. Ohnehin liegt auf dem Land der Mitte ein wichtiger Fokus im weltweiten Logistiknetz von Cargolux: In Zhengzhou setzt die Airline jetzt sogar ein eigenes Drehkreuz auf.
Mit der Gründung von "Cargolux China" im kommenden Jahr soll China dann noch weiter ausgebaut werden: Bis zu fünf vor Ort stationierte Flugzeuge ermöglichen dann einen nahtlosen Frachtumschlag auf transpazifische und innerasiatische Strecken.
Aktuell gibt es einen Flug pro Tag zum China-Hub, schon bald sollen es drei sein. Dann erhofft sich Reich auch weitere Wettbewerbsvorteile in Europa und Deutschland: "Die Dual-Hub-Strategie eröffnet in vielen Bereichen ganz neue Marktchancen für uns", so der Airlinechef. "Frequenz ist ein wichtiges Qualitätsmerkmal."
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Dazu will die Airline die Kapazitäten weiter ausbauen. Im abgelaufenen Jahr haben die Luxemburger ihre Flotte bereits um vier Flugzeuge aufgestockt. Die zusätzlichen Frachter zu füllen war allerdings auch für Cargolux nicht so einfach: Trotz einem Plus von mehr als sieben Prozent bei der verkauften Fracht ging die Auslastung im vergangenen Jahr um rund einen Prozentpunkt auf knapp 66 Prozent zurück.