Das Bundesverkehrsministerium hat nach den neuerlichen Zweifeln am Eröffnungstermin des künftigen Hauptstadtflughafens BER im Herbst 2020 Klarheit gefordert.
Verkehrsstaatssekretär Michael Güntner habe am Freitag einen Brief an Flughafen-Geschäftsführer Engelbert Lütke Daldrup geschickt, berichtete die "Bild"-Zeitung am Samstag. Darin werde eine "verbindliche Stellungnahme bis Mittwoch, den 17. April 2019" gefordert, "ob Sie sicherstellen können, dass der mehrfach von der Geschäftsführung des BER genannte Eröffnungstermin Oktober 2020 nach wie vor eingehalten werden kann".
Antwortschreiben noch nicht fertig
Flughafensprecher Hannes Stefan Hönemann sagte der dpa dazu: "Wir haben den Brief bekommen, und er wird beantwortet." Das Antwortschreiben sei aber noch nicht fertig. Zum Inhalt der Antwort sage er nichts, so Hönemann. Lütke Daldrup habe am Freitag dazu etwas gesagt.
Am Freitag waren erneut Zweifel am Terminplan bekannt geworden. Dieser sei "aufgrund des unfertigen Anlagenzustands stark gefährdet", zitierte der "Tagesspiegel" aus einem internen Bericht des Tüv Rheinland. Lütke Daldrup widersprach. "Der Terminplan ist aus meiner Sicht nicht gefährdet, das hat der Tüv auch genauso gesehen", sagte er RBB-Radiosender Radioeins.
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Die zitierte Passage stamme aus einem Fortschrittsbericht der Prüforganisation: "Wenn man einen Satz herausgreift, kann man in der Tat zu einer Einschätzung kommen, wie sie vorgetragen worden ist", das sei aber "nicht eine realistische Einschätzung des Projekts".
Der Zeitplan ist aber auch nach Angaben des Betreibers ins Rutschen geraten: Noch Ende 2018 war vorgesehen, dass Bosch die Brandmelder Anfang Februar fertigstellt. So weit ist es noch nicht. "Die Arbeiten der Firma Bosch sind inzwischen weitgehend abgeschlossen", sagte ein Flughafensprecher am Freitag.
Der Flughafen hatte ursprünglich im Oktober 2011 eröffnet werden sollen. Mehrere Eröffnungstermine platzten wegen Mängeln am Bau.
