Die International Airlines Group (IAG) will sich offenbar vergrößern. Wie der Konzern am Donnerstag mitteilte, hat er 4,6 Prozent an dem börsennotierten Billigflieger Norwegian erworben und erwägt eine komplette Übernahme des Konkurrenten. Zur IAG gehören British Airways, Iberia, Aer Lingus, Vueling sowie die Low-Cost-Marke Level.
Man betrachte Norwegian als "attraktive Investition", teilte die IAG in einer Stellungnahme mit. Die Minderheitsbeteiligung sei gedacht als Ausgangspunkt für Gespräche mit Norwegian, "auch über die Möglichkeit einer Gesamtübernahme". Bisher habe es aber noch keine Verhandlungen gegeben.
Norwegian braucht Geld
Norwegian selbst zeigte sich überrascht: Man habe von den Absichten der IAG keine Kenntnis gehabt und habe mit der Airline-Gruppe bisher nicht im Dialog gestanden, heißt es in einem Statement. Man betrachte das Kaufinteresse aber als Bestätigung "für die Nachhaltigkeit und das Potenzial unseres Geschäftsmodells". Weitere Kommentare habe man derzeit nicht.
Der expandierende Billigflieger musste für das vergangene Jahr einen Vorsteuerverlust von über einer Milliarde Kronen (104 Millionen Euro) ausweisen. Für das erste Quartal hat Norwegian bereits eine Ausweitung des Verlustes in Aussicht gestellt. Im März wurde eine Kapitalerhöhung angekündigt.
Bei einer Übernahme könnte Norwegian inklusive Schulden mit etwa drei Milliarden US-Dollar (2,4 Milliarden Euro) bewertet werden. Das berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Insider. Die Norwegian-Aktie legte nach den Berichten um bis zu 40 Prozent zu.
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