Der US-Flugzeughersteller Boeing hat von der amerikanischen Luftfahrtbehörde FAA die Zertifizierung für die Boeing 787-8 “Dreamliner” mit Triebwerken vom Typ Generel Electric GEnx erhalten. Zuvor hatte eine Maschine alle für die Zulassung notwendigen Tests am Boden und in der Luft absolviert, teilte Boeing am Dienstag in Everett mit.
Die Boeing 787 ist bisher mit Rolls-Royce-Triebwerken zugelassen. Das Testprogramm dafür wurde Mitte August 2011 abgeschlossen. Ende August erfolgte dann die Zertifizierung und Ende September die Erstauslieferung an die japanische Fluggesellschaft ANA. Die erste Airline, die die 787 mit GEnx-Triebwerken einsetzen will, stammt ebenfalls aus Japan: Japan Airlines (JAL) plant, mit ihrer ersten Maschine dieses Typs am 22. April Flüge zwischen Tokio-Narita und Boston aufzunehmen. Nach Boeing-Angaben haben inszwischen 60 Kunden aus aller Welt mehr als 870 Dreamliner bestellt.
Das GEnx-Triebwerk (Next Generation) basiert auf dem GE90 und greift auf bewährte Technologien zurück. GE erhöhte jedoch den Anteil an Verbundwerkstoffen. So werden das Fan-Gehäuse und die Fanschaufeln (mit Titanvorderkanten) daraus gefertigt. In der Version GEnx-1B für die Boeing 787 leistet das Triebwerk einen Schub von 236 bis 334 Kilonewton. Im Vergleich zu heutigen Triebwerken soll es rund 20 Prozent weniger Treibstoff verbrauchen. Außerdem werden keine Zapfluftsysteme verwendet. Dies sollen die Starter/Generatoren pro Triebwerk übernehmen. Auch der Münchener Triebwerksbauer MTU ist am Genx-Triebwerk beteiligt und verantwortet das Turbinenzwischengehäuse.