
Das Bodenpersonal am Frankfurter Flughafen bekommt mehr Gehalt. In Berlin gibt es noch keine Eingigung.Foto: © dpa, Paul Zinken
Am Frankfurter Flughafen erhalten die rund 800 Beschäftigten des Bodenverkehrsdienstleisters Acciona mehr Geld. Laut einer Mitteilung der Gewerkschaft Verdi wurde eine Gehaltserhöhung um 1,15 Euro in drei Stufen vereinbart. Das entspreche einer durchschnittlichen Lohnerhöhung von neun Prozent, zu der es für langjährige Beschäftigte auch noch zusätzlichen Urlaub gebe. Der Tarifvertrag läuft über 27 Monate bis Ende März 2019.
Es ist allerdings fraglich, ob der spanische Mischkonzern solange am größten deutschen Flughafen aktiv ist. Das hessische Verkehrsministerium vergibt die Aufgabe der Flugzeugabfertigung gerade neu und es gibt weitere Bewerber.
Einigung in Hamburg, Abstimmung in Stuttgart ...
Frankfurt ist nicht der einzige Flughafen, an dem es um die Gehälter des Bodenpersonals geht. Seit kurzem ist beispielsweise der Konflikt am Airport Hamburg gelöst, die 850 Beschäftigten dort bekommen rund 200 Euro mehr Einkommen. Der neue Tarifvertrag hat eine Laufzeit von zwei Jahren.
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Am Flughafen Stuttgart ist eine Einigung in Sicht: Arbeitnehmer und Arbeitgeber haben sich auf eine Lohnerhöhung um insgesamt 1,40 Euro pro Stunde geeinigt. Am baden-württembergischen Standort betrifft das rund 300 Angestellte der SGS. Sie haben bis zu diesem Donnerstag (24. März) Zeit, schriftlich über das Ergebnis abzustimmen.
... und Gespräche in Berlin
Noch offen ist der Tarifkonflikt an den Berliner Flughäfen. Nach mehreren Streiks an den Airports Tegel und Schönefeld gibt es derzeit Vermittlungsgespräche. Diese werden vom ehemaligen Berliner Innensenator und Anwalt Ehrhart Körting geleitet. Während der Gespräche werde es keine Streiks geben, hatte Verdi angekündigt.
Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln kritisierte, Körting könne - im Gegensatz zu einer Schlichtung - als Mediator keinen inhaltlichen Einfluss auf die Verhandlungen nehmen. Die Arbeitnehmer hatten zuvor eine Schlichtung angeboten, Verdi lehnte das jedoch ab.
Die Gewerkschaft fordert bei einer Tarifvertragslaufzeit von zwölf Monaten einen Euro mehr pro Stunde für die Mitarbeiter des Berliner Bodenpersonals. Die Arbeitgeber boten zuletzt an, die Löhne in allen Entgeltgruppen schrittweise zu erhöhen - bei einer Laufzeit von drei Jahren. Nach Angaben von Verdi würde ein einfacher Beschäftigter auf dieser Grundlage pro Arbeitsstunde 27 Cent mehr erhalten.
Zu den Bodenverkehrsdiensten zählen die Passagier-, Gepäck- und Frachtabfertigung sowie Vorfeld- und Transportdienste. Auch Reinigungskräfte und Caterer gehören dazu.
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