Über die Mehrkosten für den künftigen Hauptstadtflughafen BER wird seit Wochen spekuliert. Nun liegen Zahlen auf dem Tisch: Die Fertigstellung des Airports soll 770 Millionen Euro mehr kosten. Dieser Finanzierungsbedarf wird nach Angaben der Berliner Flughafengesellschaft in einem neuen Businessplan genannt. Der Plan soll am 2. März im Aufsichtsrat beraten werden.
Sieben Milliarden sind noch nicht das Ende
Die Gesamtkosten für das Projekt würden damit auf knapp 7,3 Milliarden Euro steigen. Beim ersten Spatenstich 2006 war von zwei Milliarden Euro die Rede gewesen. Weitere Kosten in Milliardenhöhe werden voraussichtlich nach der Eröffnung entstehen, wenn die aktuellen Ausbaupläne umgesetzt werden.

Bei der Aufsichtsratssitzung Anfang März wird es voraussichtlich auch darum gehen, wie die Mehrkosten gedeckt werden können. Nach Informationen des Radiosenders RBB soll die Hälfte der 770 Millionen von den drei Flughafengesellschaftern kommen, dem Bund und den Ländern Berlin und Brandenburg. Für den Rest wolle die Flughafengesellschaft Bankkredite aufnehmen.
Brandenburg verlangt Eigeninitiative des Flughafens
In Brandenburg ist allerdings der Widerstand gegen eine weitere Kostenübernahme groß. Finanzminister Christian Görke von der Links-Partei bekräftigte am Freitag, er wolle kein weiteres Geld für die Fertigstellung des Flughafens zuschießen. "Meine klare Erwartung ist unverändert, dass die Gesellschaft durch unternehmerische Eigenmaßnahmen zur Finanzierung beiträgt", so Görke.
Die Eröffnung des Hauptstadtflughafens wurde im Dezember offiziell auf Oktober 2020 verschoben. Die Mehrkosten entstehen durch die verlängerten Bauarbeiten und den Schuldendienst für Kredite.