Ohne Apps kann ich mir das Reisen mit dem Flugzeug eigentlich kaum noch vorstellen. Die Vorteile zur gedruckten Bordkarte sind beispielsweise - wenn alles richtig gemacht wird - enorm. Per Notification gibt es dann einen Verspätungsalarm und beim Flugsteigwechsel wird sogar der mobile Boardingpass aktualisiert.
Bei vielen, ja zu vielen Fluggesellschaften wird der Anwender aber mittlerweile zu einer Anmeldung genötigt. Da muss ich beispielsweise bei jedem Aufruf bestätigen, dass ich mich nicht anmelden möchte. Oder es gibt manche Funktionen plötzlich nicht mehr ohne Log-In.
Drei Plattformen für eine Bordkarte
Manchmal gilt das sogar für das Einchecken auf dem Flug. Ich hatte schon Situationen, in denen ich den Check-In auf der Webseite machen musste, um anschließend in der App den mobilen Boardingpass herunterzuladen und ins iOS-Wallet zu speichern. Nervig!
Ich rate aus verschiedenen Gründen von der unnötigen Erstellung von Accounts für ein paar wenige Flüge ab. Zum einen gilt vor dem Hintergrund zahlreicher Sicherheitslücken ohnehin das Credo der Datensparsamkeit. Aber ein komplexes Passwort für zwei Flüge? Das ist zu viel Aufwand.
"12345678" ist aber auch keine Lösung, wenngleich so mancher IT-Wissende das durchaus bewusst nutzt - für Wegwerf-Accounts. Und zum anderen muss man dann auch mit den Vielfliegernummern aufpassen, die gegebenenfalls in der App gespeichert sind, aber nicht genutzt werden sollen.
Unnötige Vergesslichkeit
Mit der Anmeldeproblematik steht übrigens eine häufig zu beobachtende Vergesslichkeit von Apps im Zusammenhang. Wer keinen Zugang hat, der speichert seine Daten nur lokal auf dem Smartphone. Eigentlich kein Problem, denn das Konzept lokaler Speicherung gibt es seit den Anfängen des Computerzeitalters.
Trotzdem gelingt es vielen Airlines nicht, eine simple Datenbank korrekt zu pflegen. Bei Qatar Airways beispielsweise muss ich meine Flüge in der ansonsten guten App mit schöner Regelmäßigkeit nachtragen. Gefühlt wird mit jedem Update der App einfach der komplette Datenbestand gelöscht. Damit vermeiden die Programmierer ganz einfach eine eventuell auch mal komplexere Datenmigration in die neue App-Version. Guter Kundenservice sieht anders aus.

Wie man es richtig macht zeigt mittlerweile die Lufthansa. Das letzte große Löschen war anscheinend vor dem April 2017. Seither sind die Daten beständig und ich muss mir auch keine Sorgen machen, wenn mal der Internetzugang ausfällt. Das ist nämlich das Problem bei nicht lokal gespeicherten Daten. Im Ausland kann das schon mal passieren.
Einen Lufthansa-Zugang habe ich übrigens. Bei 25 Airline-Apps auf meinem Smartphone ist mir das ständige Einloggen aber einfach zu viel des Guten. Am liebsten wäre mir ohnehin ein einziger Zugang je Allianz. Doch die damit verbunden Probleme mit der Datenweitergabe zwischen Airlines sind wohl kaum lösbar. Oft scheitert es schon mit dem Check-in bei einem Codeshare-Flug. Das kann immerhin United - manchmal.