Die Verhandlungen zum Verkauf des Altenburger Flugplatzes sind offensichtlich in eine entscheidende Phase gekommen. Mit einem der Interessenten gebe es «ernsthafte Gespräche», sagte Landrat und Chef des Flugplatz-Aufsichtsrates, Sieghardt Rydzewski (parteilos), der Nachrichtenagentur dpa. Mit dem Investor, zu dem er vorerst keine näheren Angaben machen wollte, gebe es fast jede Woche Treffen. Er habe Einblick in die Bücher des Flugplatzes erhalten, um alle Fakten und Risiken offenzulegen. Rydzewski zeigte sich zuversichtlich, dass bis zur nächsten Sitzung Mitte Februar dem Kreistag ein Beschluss vorgelegt werden kann.
Der Landkreis Altenburger Land ist Mehrheitsgesellschafter des Landeplatzes. Er verfügt nach eigenen Angaben auch über Vollmachten anderer Gesellschafter zum Verkauf ihrer Anteile. Der Wunsch, sich von der Beteiligung zu trennen, wurde mit dem hohen Zuschussbedarf und der Haltung des Landes Thüringen, das sich anders als beim Erfurter Flughafen gegen eine direkte Beteiligung in Nobitz sperrt, begründet. Seit dem Rückzug des Billigfliegers Ryanair im Frühjahr 2011 gibt es dort keine Linienverbindungen mehr. Nach neueren Planungen soll der Geschäftsreiseverkehr ausgebaut und stärker um Firmenansiedlungen aus der Luftfahrtbranche geworben werden.
Rydzewski betonte, dass der Flugplatz auch künftig für den Luftverkehr genutzt werden soll. Dies sei eine Bedingung, die an den neuen Investor gestellt werde, und auch mit Blick auf die in den vergangenen Jahren investierten Millionen an Steuergeldern geboten. So wurden unter anderem die Start- und Landebahn ausgebaut sowie ein zweites Terminal errichtet. «Das Geld wäre ja sonst weggeworfen.» Der Investor strebe an, mehr als 90 Prozent der Flugplatzanteile zu übernehmen. Der Landkreis werde sich aber weiterhin für den Flugplatz engagieren und Gesellschafter bleiben, betonte Rydzewski.