Die maltesische Regierung plant, die defizitäre Fluggesellschaft Air Malta im März kommenden Jahres aufzulösen. Die Airline soll jedoch unmittelbar durch eine neue Fluggesellschaft mit dem offiziellen Namen "KM Malta Airlines p.l.c." ersetzt werden.
Die neue Airline werde dabei den Markennamen "Air Malta" und die Flugzeuge behalten, erklärte Maltas Premierminister Robert Abela auf einer Pressekonferenz. Zuvor hatte die Europäische Union weitere staatliche Hilfen für Air Malta abgelehnt.
Der Übergang von Air Malta zu Air Malta soll weitgehend reibungslos verlaufen und der Service werde nicht beeinträchtigt, auch wenn unrentable Strecken eingestellt würden, heißt es. Air Malta bediente 2019 insgesamt 37 Ziele. Die neue Airline soll 17 Ziele anfliegen.
Passagieren, die bei Air Malta gebucht haben, soll eine Rückerstattung oder Umbuchung auf die neue Fluggesellschaft angeboten werden. Die Mitarbeiter von Air Malta sollen ebenfalls von der neuen Fluggesellschaft übernommen werden.
Die neue Vereinbarung wurde mit der Europäischen Union getroffen und ähnelt weitgehend der Vereinbarung, die die EU vor einigen Jahren mit der italienischen Regierung getroffen hatte. Hier wurde Alitalia ebenfalls aufgelöst und durch die eine Fluggesellschaft, Ita Airways, ersetzt.
Malta überzeugte EU von Bedarf einer eigenen Airline
Abela sagte, die maltesische Regierung habe die EU davon überzeugt, dass es für einen kleinen Inselstaat wie Malta unerlässlich sei, eine eigene Fluggesellschaft zu haben.
Das Hauptprinzip hinter dem neuen Schritt sei es, eine nachhaltige Fluggesellschaft zu gewährleisten. Diese solle nicht von staatlicher Unterstützung über eine neue Kapitalspritze hinaus abhängig sei.
Die Airline werde weiterhin mit der derzeitigen Air-Malta-Flotte von acht Airbus A320 operieren.
Maltas Finanzminister Clyde Caruana erklärte, die Regierung werde zwar Mehrheitsaktionär von Air Malta bleiben. Man plane aber, Aktien auszugeben oder eine strategische Partnerschaft mit einer anderen Fluggesellschaft einzugehen.
"Das wird gut sein, um eine gute Regierungsführung zu gewährleisten, aber die Kontrolle wird bei der Regierung bleiben", sagte er. Zudem erwartet Caruana, dass die Fluggesellschaft effizienter werde und in zwei Jahren wieder profitabel sei.