Air France-KLM plant die Erweiterung und Erneuerung der Langstreckenflotte. Dabei handelt es sich um einen bedeutenden Auftrag, bei dem die beiden Flugzeughersteller Boeing und Airbus um die Gunst des Unternehmens konkurrieren.
Wie "Simply Flying" berichtet, soll der Auftrag etwa 50 Langstreckenflugzeuge umfassen. Die endgültige Entscheidung über den Hersteller und die Modelle steht dabei noch aus, soll jedoch bis Ende des Monats getroffen werden. Insidern zufolge sind sowohl Boeing als auch Airbus in der engeren Auswahl.
Die Air France-KLM Gruppe plant den Ersatz von 26 Boeing 777-200, 21 Airbus A330-200 und fünf Airbus A330-300. Hingegen sollen die neueren Boeing 777-300ER mit einer Flotte von 59 Flugzeugen weiterhin im Einsatz bleiben.
Bei dem neuen potentiellen Großauftrag, der rund 50 Flugzeuge umfasst, stehen sich der Airbus A350-900 und A350-1000 sowie die Boeing 787-10 und 777-9 gegenüber. Alle Modelle eignen sich gut für die Anforderungen der Air-France-KLM-Gruppe. Entscheidend für die Auswahl werden die Reichweite und die Zuverlässigkeit der Flugzeuge sein.
Herausforderungen aufgrund geopolitischer Lage
Aufgrund der aktuellen geopolitischen Lage in Europa gestaltet sich der Flugverkehr derzeit schwierig. Große Teile des Luftraums um die Ukraine und Russland sind gesperrt, was Fluggesellschaften dazu zwingt, alternative Flugrouten zu wählen. Dies beeinflusst auch die Entscheidung über die mögliche Bestellung neuer Jets.
Eine pünktliche Auslieferung der Flugzeuge ist für Air France-KLM ebenfalls von großer Bedeutung, um Betriebsunterbrechungen und Verluste zu vermeiden. Verzögerungen bei der Flugzeugbeschaffung haben bereits andere Fluggesellschaften wie Lufthansa beeinflusst, die gezwungen waren, ihre A380 wieder in Betrieb zu nehmen und gebrauchte Boeing 787 zu kaufen. Eine ähnliche Situation möchte Air France-KLM umgehen.
Die Verzögerungen im Boeing-Programm könnten dazu führen, dass Air France-KLM vermehrt Airbus-Flugzeuge in Betracht zieht. Die Auslieferung der Airbus-A350-Flotte läuft planmäßig und das Unternehmen verhandelt derzeit mit Airbus über die Gründung eines Joint Ventures zur Wartung von A350-Komponenten. Dies verstärkt die Spekulationen darüber, dass der Auftrag an Airbus gehen könnte.