Die Piloten von Air Canada haben auf dem Pearson-Flughafen in Toronto für bessere Gehälter und Sozialleistungen protestiert. Die Verhandlungen über einen neuen Tarifvertrag für die 4500 Piloten der größten kanadischen Fluggesellschaft gehen derweil weiter.
Die kanadischen Piloten drängen auf höhere Gehälter und bessere Flugpläne. Die Proteste folgen den historischen Ergebnissen, die ihre US-Kollegen bei United Airlines, Delta Air Lines und American Airlines in den vergangenen Monaten mit neuen Tarifverträgen erzielen konnten.
"Es gibt eine Reihe von Problemen, die wir in Bezug auf Karriereentwicklung, Arbeitsplatzsicherheit und Flugsicherheit angehen müssen. Wir müssen die wachsende Lohnlücke zwischen uns und unseren US-amerikanischen Kollegen schließen", sagte Charlene Hudy, Vorsitzende der Pilotengewerkschaft der Fluggesellschaft, gegenüber Reuters.
Die Gewerkschaft verhandelt derzeit aktiv mit Air Canada und erwartet, dass die Gespräche den ganzen Oktober andauern werden, fügte Hudy hinzu.
Nordamerikanischen Airlines fehlt Personal
"Wir befinden uns noch am Anfang des Verhandlungsprozesses und Air Canada führt weiterhin produktive Gespräche mit der Alpa", teilte die Fluggesellschaft mit.
Die Piloten der in Montreal ansässigen Fluggesellschaft, die von der Pilotengewerkschaft Air Line Pilots Association (Alpa) vertreten werden, hatten im Sommer Verhandlungen über neue Arbeitsbedingungen aufgenommen. Der bisherige Zehnjahresvertrag läuft in Kürze aus.
Die Cockpit-Crews von Air Canada haben seit 2014 eine jährliche Gehaltserhöhung von zwei Prozent erhalten. Die Inflationsrate des Landes lag im März bei 4,3 Prozent und damit auf dem niedrigsten Stand seit 19 Monaten.
Die nordamerikanischen Airlines stehen derzeit vor dem Problem, genügend ausgebildete Piloten und Besatzungsmitglieder zu finden. Die Unternehmen versuchen von dem starken Anstieg der internationalen Reisenachfrage nach der Pandemie zu profitieren.