Zum ersten Mal seit 20 Jahren hat eine europäische Fluggesellschaft wieder Bagdad angeflogen. Der Airbus A319 der französischen Gesellschaft Aigle Azur landete am frühen Sonntagmorgen nach einen rund fünfstündigen Direktflug aus Paris in der irakischen Hauptstadt. Unter den 111 Insassen waren die französische Außenhandels-Staatssekretärin Anne-Marie Idrac und eine Delegation französischer Geschäftsleute.
Aigle Azur gehört der französisch-algerischen Familie Idjerouidene. Diese will ab 2011 regelmäßige Flüge von Paris nach Bagdad anbieten - zunächst allerdings nur zwei Mal wöchentlich. Frankreich und der Irak unterhalten traditionell gute Geschäftsbeziehungen. Nach der irakischen Invasion in Kuwait im August 1990 wurden jedoch alle Linienflüge zwischen den beiden Hauptstädten eingestellt.
Aigle Azur verfügt seit 2003 über eine reine Airbus-Flotte. Dies sind im einzelnen fünf A319, drei A320 und vier A321. Das Flottendurchschnittsalter liegt bei etwas mehr als neun Jahren. Zwei weitere A320 sollen in Kürze übernommen werden.
Lufthansa und die Konzerntochter Austrian Airlines wollten ab September wieder nach Bagdad fliegen. Doch aufgrund der Sicherheitslage sowie enttäuschenden Buchungszahlen wurden die Pläne auf Eis gelegt.