Aeroground will Air Berlin eine Entschädigung zahlen. Das sagte Michael Kerkloh, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Flughafen München GmbH. Letztere ist die Muttergesellschaft von Aeroground. Hintergrund sind Flugausfälle und Verspätungen am Flughafen Berlin-Tegel.
"Wir haben uns mit Air Berlin auf eine Entschädigungssumme geeinigt, denn wir haben kein Interesse daran, diese wichtige deutsche Airline zu schädigen", sagte Kerkloh dem "Handelsblatt". Air Berlin muss für Verspätungen, die vor allem nach Ostern anfielen, Ausgleichszahlungen in Höhe von mehr als zehn Millionen Euro an Passagiere leisten.
Aeroground räumt Fehler ein
Aeroground hatte die Bodenabfertigung von Air-Berlin-Flügen am Flughafen Tegel im März von der Wisag übernommen. Seitdem kämpft die Airline mit Problemen. Air Berlin hatte mehrfach den Bodendienstleister beschuldigt, dieser hatte die Kritik gekontert und der Airline eine Aufhebung des Vertrages angeboten.
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"Wir haben die Komplexität der Aufgabe unterschätzt. Unsere Vorbereitung war unzureichend, wir tragen hier sicher auch einen Teil der Verantwortung", sagte Kerkloh nun. Man habe unter anderem den Arbeitsmarkt Berlin falsch eingeschätzt. "Die Zuführung von qualifiziertem Personal ist unheimlich schwierig. Das spüren auch andere Dienstleister."
Tochter Niki setzt wieder auf Wisag
Eine weitere Schwierigkeit sei die Neuausrichtung bei Air Berlin. So sei der Vertrag mit Aeroground erst zwei Tage vor dem Wechsel des Dienstleisters in Berlin erfolgt. "Und der Auftrag wurde dann noch substanziell erweitert, es kam etwa Niki hinzu", sagte Kerkloh.
Die österreichische Tochter sollte im Rahmen des Umbaus bei Air Berlin eigentlich verkauft werden, doch die Gespräche waren gescheitert. Niki setzt in Berlin inzwischen wieder auf den Bodenverkehrsdienstleister Wisag.
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