Die in finanzielle Schwierigkeiten geratene slowenische Luftfahrtgesellschaft Adria Airways hat die vorläufige Einstellung ihres Flugbetriebs bis einschließlich Freitag (27.9.) verlängert.
Die slowenische Zivilluftfahrtbehörde CAA gab der Airline nach einer Anhörung zudem eine Woche, bis zum 2. Oktober, Zeit, um ihre finanziellen Angelegenheiten zu ordnen. Bis dahin muss die Airline einen balastbaren Plan zur Restrukturierung, gültige Leasingverträge für ihre Flugzeuge und einen Nachweis über die Auszahlung von Gehältern erbringen. Andernfalls drohe der sofortige Entzug der Lizenz, berichteten die slowenische Nachrichtenagentur STA und das Nachrichten-Portal siol.net.
"Adria Airways führt weiterhin intensive Verhandlungen mit potenziellen neuen Eigentümern und größeren Kreditgebern." Man bleibe dem Ziel verpflichtet, eine positive Lösung für alle zu finden, teilte das Unternehmen auf seiner Webseite mit.
Flotte hat sich schon verkleinert
Die Luftfahrtgesellschaft hatte vor drei Tagen überraschend bekanntgegeben, dass sie den Flugbetrieb wegen fehlender Geldmittel für - wie es damals hieß - zwei Tage einstellt. Inzwischen musste sie aber einige der Flugzeuge, die sie geleast hat, an die Eigentümer zurückgeben, was die Lage des Unternehmens zusätzlich erschwert.
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Adria Airways ist eine vergleichsweise kleine Fluggesellschaft mit rund 500 Mitarbeitern, die nach eigenen Angaben bis zum Wochenbeginn 20 Flugzeuge in der Flotte hat. Sie bedient vor allem Destinationen in Westeuropa und auf dem Balkan.
Flugausfälle treffen auch Lufthansa Group
Die Airline ist zudem Leasing-Partner für Lufthansa-Group-Airlines. Sie fliegt derzeit im Wet Lease für Swiss zwischen Zürich und Lugano. Auch diese Flüge sind laut der Website "Flightradar24" gecancelt.
Auch hat Austrian Airlines noch bis Dezember zwei Regionaljets von Adria Airways für Regionaldienste samt Crews hinzugeleast. Als Folge des Groundings fielen an den ersten Tagen die AUA-Verbindungen von Wien nach Warschau, Lyon sowie Bologna aus, teilte die AUA mit.
Wegen der zeitweiligen Einstellung des Flugbetriebes von Adria Airways kam es sogar zu Ausfällen im innerdeutschen Flugverkehr und zwar zwischen Saarbrücken und Berlin. Hier fliegt Luxair, setzt aber Fluggerät der Adria Airways ein. In der Folge fallen einige Flüge aus, teilt der Flughafen Saarbrücken mit.
Adria Airways wurde 2016 privatisiert und von der deutschen Finanzgruppe 4 K Invest erworben. Seitdem verkaufte sie alle ihre Flugzeuge und leaste sie zurück. Laut STA soll das Unternehmen dennoch Schulden in Höhe von 60 Millionen Euro haben.