Es ist ein weiterer Rückschlag für den Flughafen Hahn: Die Zahl der zivilen Militärflüge ist im vergangenen Jahr auf 348 gesunken. 2013 waren es noch 423. Laut Flughafensprecherin Hanna Koch ist das ein Minus von knapp 18 Prozent.
Deutlich rückläufig war auch die Zahl der bei diesen Flügen transportierten US-Soldaten: Waren es zwischen Anfang Januar und Ende November 2013 noch 77.392, wurden im Vergleichszeitraum des vergangenen Jahres nur noch 64.047 gezählt. Das sind 17 Prozent weniger.
Grund für den Rückgang ist der Abzug der US-Truppen
Der Rückgang liege nicht an mangelnder Zufriedenheit mit dem Airport, betonte Koch, sondern sei Folge des Abzugs der US-Truppen aus Afghanistan. Die amerikanischen Truppentransporter und Versorgungsflugzeuge landen in der Regel am Hahn zwischen, der Flughafen nimmt auch mit diesen Fliegern Geld ein. Wie sich 2015 entwickele, sei noch nicht absehbar. "Wir hoffen natürlich, ein wichtiger Transitstützpunkt für die USA zu bleiben", so Hahn.
Der Flughafen hat seit 2007 mit insgesamt rückläufigen Passagierzahlen zu kämpfen. Damals waren es noch mehr als vier Millionen. Die Gesamtzahl für 2014 liegt noch nicht vor. Von Januar bis November 2014 hatte der Airport knapp 2,3 Millionen Fluggäste - einschließlich der oben genannten 64.047 Soldaten. Sie fließen bei der Berechnung der Gesamt-Passagierzahl immer mit ein.
Passagiere in Millionen | Fracht in Tonnen | |
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Jahr 2005 | 3079528 | 107305 |
Jahr 2006 | 3705088 | 123165 |
Jahr 2007 | 4015155 | 125049 |
Jahr 2008 | 3940585 | 179375 |
Jahr 2009 | 3793958 | 174664 |
Jahr 2010 | 3493629 | 228547 |
Jahr 2011 | 2894363 | 286416 |
Jahr 2012 | 2791185 | 207520 |
Jahr 2013 | 2667529 | 152503 |
Quelle: Flughafen Hahn
Catering-Firma vor dem Aus
Neben den rückläufigen Zahlen der Militärflüge wurde jetzt auch bekannt, dass die Catering-Firma Airrep am Flughafen Hahn den Betrieb Ende Januar einstellen wird. Der britische Mutterkonzern plane, sich aus dem deutschen Markt zurückzuziehen, sagte Koch der "Rhein-Zeitung". Es werde bereits nach Alternativen gesucht. Airrep beschäftigt im Hunsrück rund 30 Mitarbeiter, ihnen wurde laut Zeitung bereits gekündigt. Das Unternehmen wollte sich nicht äußern.
Die Caterer kümmern sich am Airport um die Verpflegung von Passagieren und Crews im Transitbereich und bei Frachtfliegern. Außerdem liefern sie Speisen und Getränke für die Airlines. Nach Angaben des Flughafens ist Airrep seit 2008 am Airport.
Schulden in Höhe von 133 Millionen Euro
Außerdem werden den Flughafen Hahn auch im neuen Jahr seine Schulden beschäftigen. Das Mainzer Inenministerium schätzte, dass es knapp 133 Millionen Euro sind. Eine Entschuldung von 121,9 Millionen Euro durch das Land hatte Brüssel bereits genehmigt. Bleiben also noch knapp zwölf Millionen Euro, die die Flughafengesellschaft in diesem und im nächsten Jahr tilgen muss.
Rheinland-Pfalz hält 82,5 Prozent der Flughafen-Anteile, die restlichen 17,5 Prozent gehören derzeit noch Hessen. Die hessische Landesregierung plant jedoch in diesem Jahr den Verkauf ihrer Anteile. Vor ein paar Wochen hatte die rheinland-pfälzische Regierung angekündigt, den Airport europaweit zum Verkauf auszuschreiben.
Der Flughafen selbst will bis 2024 ein positives Geschäftsergebnis erzielen. Damit das klappt, stellt sich der Airport mit einem Zukunftsprogramm besser auf. So will der Flughafen zum Beispiel mehr auf das Frachtgeschäft setzen. Eine schnellere Entladung und günstigere Gebühren sollen Kunden überzeugen.
Air China Cargo bleibt nur ein paar Monate
Ein erster Erfolg dieser Strategie war die Zusage von Air China Cargo. Die Frachtfluggesellschaft hatte im September damit begonnen, den Flughafen Hahn anzufliegen. Doch im Januar war schon wieder Schluss.
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Nach Angaben des Flughafens wurden zuletzt noch Gespräche in Peking geführt - vergeblich. Geschäftsführer Bunk sprach von einem Rückschlag, ergänzte aber: "Wir setzen dennoch weiter auf Wachstum im Frachtgeschäft."