
Flugzeug der Lufthansa-Tochter Eurowings stehen auf dem Flughafen Düsseldorf. © dpa /Bernd Thissen
Die Lufthansa-Tochter Eurowings macht sich in der Air-Berlin-Krise fit für die schnelle Einstellung neuer Crews. Man habe sich nun auch mit der Gewerkschaft Verdi auf einen "Tarifvertrag Wachstum" geeinigt, teilte die Gesellschaft mit. Vor einigen Tagen hatte man eine ähnliche Vereinbarung mit der Flugbegleitergewerkschaft Ufo erzielt.
Berufserfahrung soll bei neuen Bewerbern berücksichtigt und zudem das Bestandspersonal vor Nachteilen geschützt werden. Man biete faire und wettbewerbsfähige Bedingungen, sagte Eurowings-Personalchef Benedikt Schneider.
600 Stellen ausgeschrieben
Die Lufthansa Group will bis zu 90 der mehr als 140 Jets des insolventen Konkurrenten Air Berlin übernehmen und hofft auf einen Zuschlag beim laufenden Bieter-Wettstreit.
Parallel wird bereits seit Wochen intensiv um neues Personal geworben, 600 Stellen sind ausgeschrieben. Verdi fordert bislang kollektive Besitzstandsregelungen für das Air-Berlin-Personal, wenn das Unternehmen oder Teile davon den Besitzer wechseln.
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Der Kranich-Konzern hat laut Experten wenig Interesse daran, alle Mitarbeiter von Air Berlin zu übernehmen. Falls die Übernahme einzelner Unternehmensteile letztlich als Betriebsübergang nach Paragraf 613a BGB gewertet wird, könnten sich alle Mitarbeiter des übernommenen Air-Berlin-Bereichs bei Lufthansa einklagen, schätzen Juristen.
Zur Aufnahme erfahrener Air-Berlin-Piloten konnte Eurowings aber noch keine Vereinbarung mit der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) erzielen.