
Berlins Flughafenchef Karsten Mühlenfeld © dpa /Bernd Settnik
Nach neuerlichen Verzögerungen bei den Baugenehmigungen will Flughafenchef Karsten Mühlenfeld womöglich erst im Oktober entscheiden, ob der neue Hauptstadtflughafen Ende 2017 eröffnet werden kann. Diese Entscheidung war eigentlich für April angekündigt. Eine Eröffnung müsse den Fluggesellschaften zwei Flugplanwechsel zuvor angekündigt werden, erläuterte Mühlenfeld im Flughafenausschuss des Brandenburger Landtags.
Er machte gleichzeitig deutlich, warum es keine frühzeitige Absage des geplanten Eröffnungstermins geben werde: "Wir wollen nicht den Druck aus dem Kessel nehmen, sonst zieht wieder Gelassenheit auf der Baustelle ein."
"Wir gehen aber davon aus, dass wir bis zur nächsten Aufsichtsratssitzung am 22. April die Nachfragen der Baubehörde zum 5. Nachtrag weitgehend abgearbeitet haben", sagte der Manager. Dann seien die folgenden Arbeiten planbar. Kritisch seien insbesondere noch Fragen der Entrauchung an der Schnittstelle zwischen Bahnhof und Terminal.
Kein neues Planfeststellungsverfahren für altes Terminal
Für den geplanten Weiterbetrieb des alten Schönefelder Terminals muss nach Angaben von Brandenburgs Infrastrukturministerin Kathrin Schneider (SPD) kein neues Verfahren zur Planfeststellung eröffnet werden. "Das sind reine Hochbaumaßnahmen", sagte sie ebenfalls vor dem Landtagsgremium. "Solange wir in dem Bereich bleiben, was die alte Rollbahn hergibt, brauchen wir keine neue Planfeststellung." Denn für die alten DDR-Flughäfen gelte Bestandsrecht.
Die Flughafengesellschaft will das alte Terminal in Schönefeld für die Abfertigung weiterbetreiben und ausbauen, weil die erwarteten Passagierzahlen gegenüber den ursprünglichen Planungen stark gewachsen sind. Bürgerinitiativen hatten daraufhin gefordert, dass wegen zusätzlicher Lärm- und Umweltbelastungen zunächst eine Ergänzung des Planfeststellungs-Verfahrens erfolgen müsse. Dies könnte mehrere Jahre dauern.
Lesen Sie auch: Fertigstellung des BER verzögert sich laut Bericht weiter
Allerdings müssten viele Passagiere womöglich nach dem Einchecken im alten Terminal mit Bussen zum neuen Flughafen BER gebracht werden. Grund dafür ist, dass durch den Bau des neuen Regierungsterminals Abfertigungspositionen verloren gehen. "Das sogenannte Bussing ist eine Möglichkeit", sagte Flughafen-Staatssekretär Rainer Bretschneider. Die Flughafengesellschaft solle dazu im April ein Konzept vorlegen.