
Flugzeuge der Lufthansa und der Air Berlin auf dem Düsseldorfer Flughafen. © dpa /Federico Gambarini
2016 neigt sich dem Ende zu – Zeit, um einmal auf das neue Jahr zu blicken. Denn in den kommenden zwölf Monaten stehen wichtige Veränderungen in der deutschen Luftfahrtbranche an.
Gleich zu Beginn des Jahres soll ein Termin genannt werden, auf den viele seit langem warten – und dessen Einhaltung schon jetzt angezweifelt wird: Nach jahrelanger Verzögerung soll der neue Hauptstadtflughafen BER 2017 in Betrieb gehen. Die Betreiber geben sich verhalten optimistisch, dass dazu noch die Chance besteht.
Am Flughafen Frankfurt geht es beim Terminal 3 voran. Der Spezialtiefbau für das Terminal soll dann Anfang des Jahres starten. Die Detailplanungen des Bauvorhabens werden sich wahrscheinlich bis Mitte 2017 ziehen.
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Bei einem anderen Infrastrukturprojekt werden im kommenden Jahr die Diskussionen weitergehen. Pläne des Flughafens München zum Bau einer dritten Bahn sind zwar bereits höchstrichterlich bestätigt, doch bei einem Bürgerentscheid in München hatte sich eine Mehrheit 2012 dagegen ausgesprochen. Nach den Vorstellungen des bayerischen Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) sollen die Einwohner der Landeshauptstadt nun erneut befragt werden. Ob das auch so kommt, soll sich im Frühjahr entscheiden.
Sommerflugplan bringt große Veränderungen
Mit dem Ende März startenden Sommerflugplan werden gravierende Veränderungen bei einigen Fluggesellschaften verbunden sein. So mietet die Lufthansa von Air Berlin insgesamt 38 Flugzeuge und schickt sie dann für ihre Billigplattform Eurowings sowie zum kleinen Teil für ihre Tochter Austrian Airlines auf die Reise.
Doch damit ist der Umbau der Air Berlin Group noch längst nicht abgeschlossen. Mit nur noch 75 Maschinen will sich Deutschlands zweitgrößte Airline künftig auf den Netzwerkverkehr auf der Kurz- und Langstrecke konzentrieren. Die Air-Berlin-Tochter Niki soll mit Tuifly zu einem neuen in Österreich angesiedeltem Ferienflieger verschmelzen. Und an die Spitze des Unternehmens tritt Lufthansa-Manager Thomas Winkelmann.
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Mit dem Sommerflugplan werden zudem weitere Neuerungen einhergehen. Beispielsweise will der irische Billigflieger Ryanair erstmals auch vom Flughafen Frankfurt abheben. Zudem wollen die neuen Fluggesellschaften Sundair und Azur Air den Betrieb aufnehmen.
Bis Ende März will die britische Premierministerin Theresa May nach bisherigen Plänen die offiziellen Gespräche zum Austritt Großbritanniens aus der EU beginnen. Und auch wenn sich dieser Termin noch ändern könnte, auch auf den deutschen Luftverkehr hat sich das Brexit-Referendum bereits ausgewirkt und wird es sicher auch weiter.
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Neuer Bundestag wird gewählt
Ein Luftverkehrskonzept für Deutschland nimmt langsam Gestalt an und sollte eigentlich noch in der laufenden Legislaturperiode verabschiedet werden. Doch das wird wohl nichts mehr: Im Herbst wird der neue Bundestag gewählt. Die bislang bekannten Eckpunkte zum Konzept sollen in die dann folgenden Koalitionsverhandlungen einfließen. Wie die neue Bundesregierung aussieht und wie sie zum Luftverkehr in Deutschland steht bleibt abzuwarten.
Ab Ende des Jahres wird es - wenn alles wie geplant läuft - eine neue Konkurrenz für die Flugverbindung Berlin-München geben. Im Dezember soll die dann aus- und umgebaute ICE-Verbindung in Betrieb gehen. Die schnellsten Züge sollen dann nur noch eine Fahrzeit von 3:45 Stunden zwischen den beiden Millionenstädten benötigen.
Messen 2017
2017 stehen wieder eine Reihe wichtiger Messen an. Die ITB Berlin ist für den 8. bis 12. März angesetzt. In Friedrichshafen findet vom 5. bis 8. April die Fachmesse für Allgemeine Luftfahrt "Aero" statt - und das in diesem Jahr zum 25. Mal. Vom 4. bis 6. April ist Hamburg wieder Austragungsort der "Aircraft Interiors Expo". In München sind vom 9. bis 12. Mai die Air Cargo Europe sowie vom 24. bis 26. Oktober die Airtec geplant. Die "Paris International Air Show" in Le Bourget ist vom 19. bis 25. Juni geplant.