
Flugzeug der Air Berlin: Weitere Millionen des Bundeskredits zurückgezahlt. Foto: © AirTeamImages.com, Simone Ciaralli
Der Bund hat einen Teil seines 150-Millionen-Euro-Überbrückungskredits für die insolvente Air Berlin zurück erhalten. Man habe in der vergangenen Woche einen Teil des KfW-Kredits zurückgezahlt, sagte ein Sprecher der Airline ohne Summen zu nennen. In Finanzkreisen war von gut 40 Millionen Euro die Rede.
Die staatliche KfW, die dem Bund und den Ländern gehört, hatte Air Berlin unmittelbar nach der Insolvenz im Sommer im Auftrag der Bundesregierung 150 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Damit sollte verhindert werden, dass die Flugzeuge am Boden bleiben müssen, nachdem Großaktionärin Etihad den Geldhahn zugedreht hatte. Der Bund bürgt für den Kredit.
37 Millionen Euro durch Easyjet-Deal getilgt
Womöglich bekommt der Staat sein Geld nicht ganz zurück. Denn zur Tilgung sollte auch der Erlös aus dem inzwischen geplatzten Verkauf der Air-Berlin-Tochter Niki an die Lufthansa genutzt werden.
Der Großteil des bereits zurückgezahlten Betrags, nämlich 36,5 Millionen Euro, stammt aus dem bereits vollzogenen Verkauf von Firmenteilen an die britische Easyjet. Weitere Millionen kommen aus dem Verkauf der Tochtergesellschaften Leisure Cargo und Air Berlin Technik.
Zypries nennt Ausfall "ein reales Risiko"
Zusätzlich könnten 18 Millionen Euro von der Lufthansa für die Air-Berlin-Tochter LG Walter fließen, falls die EU der Übernahme zustimmt. Auch der geplante Schnellverkauf der insolventen Niki an einen anderen Investor könnte weitere Einnahmen erbringen.
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Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) hatte den Überbrückungskredit vor wenigen Tagen verteidigt. Dass das Geld vielleicht nur in Teilen zurückgezahlt werde, sei "ein reales Risiko" in Folge der geplatzten Niki-Übernahme. Sie gehe aber davon aus, dass "ein wesentlicher Teil des Kredits" zurückgezahlt werde, sagte Zypries.